Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

1. Alkohole oder Hydrate der’ Koblenwasserstoffradicale. 
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Wirkung von Salpetersäure, ausser Nitrophenol CeHsfNChjO, 
noch das ihm isomere Isonitrophenol (Fritzsehe) erhalten 
werden — eine Erscheinung, die an die nitrirten Producte des 
Diphenyl 1$ 126) erinnert. In den gechlorten und nitrirten 
Derivaten des Phenol besitzt der Wasserrest einen ausgespro 
chenen Säurecharacter, so dass diese Derivate mit vollem liechte 
als Säuren betrachtet werden können. Der Einfluss der 
Gruppe N0-2 in diesem Falle auf den Säurecharacter des Was 
serstoffs erinnert an eine ähnliche, am Nitroform ($ 126) be 
obachtete Erscheinung. — Zu Chlor- und Bromphosphor verhält 
sich das Phenol wie Hydrate überhaupt, es liefert die ent 
sprechenden Haloi'danbydride; ebenfalls den anderen Alko 
holen analog verhält es sich zur Schwefelsäure, mit der es 
den sauren Aether, Phenylschwefelsäure jj} 0-2 bildet. 
— Durch oxydirende Reagentien wird das Phenol in noch nicht 
erforschte harzige Stoffe verwandelt. — Endlich ist noch seine 
Fähigkeit, bei Mitwirkung von metallischem Natrium sich mit 
Kohlensäure zu vereinigen und Salicylsäure zu geben , bemer- 
kenswerth; diese Reaction ist jener, bei welcher es aus dieser 
Säure und deren Isomere gewonnen wird, gerade entgegenge 
setzt (Kolbe, Lautemann). Die drei übrigen bekannten 
Phenole stimmen in ihren Haupteigenschaften mit dem Phenyl 
phenol ziemlich überein, unter anderen auch in der Fähigkeit 
sich unter Einwirkung von Natrium mit Kohlensäure zu ver 
einigen, was für Cressol und Thymol durch Versuche bewiesen 
ist (Kolbe, Laute mann). 
Von den eigentlichen aromatischen Alkoholen kennt man 
cirteste , dessen essigsaurer Aether (essigsaures Sicoeeryl) 
sich in dem aus Ficus rubiginosa gewonnenen Harze findet 
(Hugo Müller). — Die aromatischen Alkohole sind entwéder 
durchsichtige, stark lichtbrechende, in Wasser unlösliche und 
darin untersinkende Flüssigkeiten, oder leicht schmelzbare, 
farblose, krystallinische Körper. Ihr Siedepunct liegt im Allge- 
wonnen werden , und Stcocenj/a/kohol
	        
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