246 II. Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen.
Formel 0 zukommt. Nach der Gewinnung aus
dem ketonartigen Stoff Benzophenon C13H10O = nA
durch Hinzufügung von Wasserstoff, und nach dem Uebergange
desselben in Benzophenon durch .Oxydation, kann man das
Benzhydrol als secundären Alkohol betrachten und ihm die
b. Zweiatomige Alkohole oder Dihydrate der Kohlenwasser-
stoffradicale.
Allgemeine Characteristik der zweiatomigen Alkohole.
142. Diejenigen Substitutionsreactionen, die den einato
migen Alkoholen eigen sind, und die durch das Vorhandensein
des Wasserrestes bedingt werden, wiederholen sich auch bei
den zweiatomigen Alkoholen oder Glycolen, doch liegt in der
Natur dieser letzteren, wie überhaupt aller vielatomigen Alko
hole, die Ursache zu einer Eigenthiimlichkeit, die für die ein
atomigen Alkohole undenkbar ist. In der Tliat können sich
in einem vielatomigen Alkohole entweder alle Wasserreste oder
nur einige derselben an einer Substitutionsreaction betheiligen.
So wird für die Glycole die Zahl der Substitutionsfälle der
Wasserreste oder deren Wasserstoff durch irgend eine Gruppe
zweimal ( zwei Fälle), für die dreiatomigen Alkohole dreimal
(drei Fälle) grösser sein, als für die einatomigen Alkohole
u. s. w. Aethylalkohol giebt z. B. ein Chloranhydrid C2H5CI
und einen zusammengesetzten Essigsäureäther 0, für
Aetlu/lglycol aber werden zwei Chloranhydride und zwei zu
sammengesetzte Essigsäureäther bestehen:
Strueturformel i^fCidl, te]j q geben.
1. ,Chloranhydrid
Glycolchlor-
hydrin
2. Chloranhydrid
(Chloräthylen)
Aethylglycol CiHiCll n
11) 0 I h r°
C2H4, jeinfachessigsai
Hi 0 res Aethylen
C2H4CI2
zweifachessigsaures
Aethylen