1 Alkohole oder Hydrate der Kohlemvasserstoffradicale.
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O3H7J, C4H0J und C0H13J übergehen. — Es lässt sich erwarten,
dass beim Erforschen solcher Umwandlungen der Glycole, wo
ihr Radical einer Umwandlung unterworfen wird, diese unvoll
ständige Analogie (Verschiedenartigkeit in der chemischen
Structur der Glycolradicale CnlUn) noch schroffer hervor
treten wird.
Mit Fünffachchlorphosphor geben die Glycole zweifachge
chlorte Haloidderivate, die mit den aus den Kohlenwasser
stoffen CnlUn, aus denen die Glycole entstanden, erhaltenen
identisch sind. Die Glycole (Aethyl- und Propylglycol) geben,
wenn sie unmittelbar bei Einwirkung von Chlorzink Wasser
verlieren, Aldehyde, welche mit den aus den entsprechenden
einatomigen Alkoholen durch Oxydation erhaltenen identisch
sind: •
Essigsäurealdeliyd
C ' 2 HG O2 — H2O = C2H4O;
geschieht aber die Wasserentziehung mittelbar, so entstehen An
hydride: sogenanntes Aethylenoxyd, Propylenoxyd u. a. Diese
letzteren Körper sind den Aldehyden isomer und können bei
Vereinigung mit Wasser wieder in Glycole übergehen, während
die Aldehyde dazu nicht fähig sind. Ein solches Verhalten
berechtigt zu der Annahme, dass die Gruppe CnlUn, z. B. im
Aethylglycol und im Aethylenoxyd, von gleicher chemischer
Structur sei, während diese Gruppe im Aldehyde eine andere
Structur besitzt. Die Reaction (mittelbarer Wasserverlust), bei
der die Oyxde CnlUn0 entstehen, ist folgende (Würtz):
C2H4CI
H
Aetkylglycolchlorhydrin
C2H4I Q„ 1 HQ] C2H4CI) q
IUI + ~ H / u
jO-p jjjO(in concentrirter Lösung) = C2H4O4-KCI4-H2O.
146. Zu den Körpern von dem ungesättigten Typus CnlUn,
die den eigentlichen Glycolen analog sind, gehört das Conylen-
hydrat oder Conylenglycol ^ jj 1 , 1 j O2, welches aus der Ver
bindung von Conylen (s. § 111) mit Brom CsHnBrc durch
doppelte Zersetzung erhalten wird, indem man zuerst das Brom-
conylen in den zusammengesetzten essigsauren Aether verwan
delt und diesen darauf mit Aetzkali behandelt (Wertheim).