Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

1. Alkohole oder Hydrate der Kohlenwasserstoffradicale. 257 
sprechend, in ein dreifachnitrirtes Derivat — Oxytrinitrophenol 
oder Sliphninsäure verwandeln. Bei Oxydation giebt es, wie 
das Phenol, keine Säuren. Hydrochinon (Wohler) stellt eben 
falls einen krystallinischen Körper dar und kann, ausser der so 
eben erwähnten Methode, durch Kohlensäureabspaltung aus der, 
der Oxysalicylsäure isomeren Corbohydrochinonsüure gewonnen 
werden. Es entsteht auch aus dem sogenannten Chinon CrIKOs 
(vgl. $ 196) durch Addition von Wasserstoff, und aus einigen 
Gerbstoffen, z. B. Chinasäure, bei trockener Destillation. End 
lich kann Hydrochinon noch aus dem Glucosid Arbutin, wel 
ches sich in Blättern und Stengeln der Heidelbeeren findet und 
sich zum Hydrochinon verhält wie Salicin zu Saligenin, ge 
wonnen werden. Die Bildung von Hydrochinon aus Chinon 
entspricht offenbar der Gewinnung der normalen und secun- 
dären einatomigen Alkohole aus den Aldehyden und Ketonen, 
hier ist jedoch die Existenz eines Mittelgliedes, welches seiner 
empirischen Zusammensetzung nach als Verbindung von Chinon 
und Hydrochinon erscheint, bemerkenswerth. Dies ist das so 
genannte (jrüne Hydrochinon, ein Körper, der in Lösung 
eine rothe Färbung zeigt, und in starrem Zustande grüne, mit 
starkem Metallglanz begabte Krystalle bildet. 
Das farblose sowie das grüne Hydrochinon geben, wenn 
sie oxydirt werden, Chinon, gehen aber bei fortgesetzter Oxy 
dation nicht in Säuren über. Dem Chinon schliesst sich das 
mit ihm isomere Umbelliferon an, welches durch trockene De 
stillation der in einigen Doldenpflanzen (Umbelliferae) enthal 
tenen Harzen gewonnen wird (Zwenger). Chinon und Um 
belliferon verhalten sich offenbar zu den Oxyphenolen etwa in 
der Weise, wie die Aldehyde zu den normalen und die Ketone 
zu den secundären Alkoholen. Das dritte Isomer^' 1 jj'j CL AV 
sorcin ist durch Zusammenschmelzen einiger Harze (Galbanum, Am 
moniakharz) mit Aetzkali gewonnen (Hlasiwetz und Barth). 
Es bildet sich auch durch Einwirkung von Aetzkali auf eine 
der isomeren Phenolsulphosäuren (Kekule) oder auf ein be 
sonderes Monojodphenol (Parajodphenol), welches mit den zwei 
sich durch directes Jodiren von Phenol bildenden Monojod 
phenolen isomer ist und durch Verwandlungen aus Parajod 
anilin erhalten wird (Körner). Die zweiatomige alkoholi 
sche Natur von Resorcin, wie die von Orcin, lässt sich aus der 
Butlerow.
	        
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