264 II. Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen.
Wasserstoff, die anderen bei Mitwirkung von Wasser. Der
Wasserstoff und die Elemente des Wassers dienen, hier so gut
wie in vielen anderen Fällen, ohne Zweifel zum Ergänzen der
sich von einander trennenden Beste und zum Verwandeln der
selben in Molecüle.
d. Vieratomige Alkohole oder Tetrahydrate der Kohlen-
wasserstoffradicale.
Gesättigte Tetrahydrate der Kohlenwasser stoffradicale.
150. Es sind nur zwei Körper bekannt, deren chemischer
Character hinreichend bekannt ist, um sie als vieratomige
gesättigte Alkohole anzuerkennen; diese sind Propylphycit
dorcin, Erythroylucm.) Der erste derselben, welcher übrigens,
wie es scheint, seinen Eigenschaften nach dem Erythrit nicht
vollkommen analog ist, wird künstlich erhalten (Carius),
wenn man Barytwasser entweder auf das unvollständige, durch
directe Vereinigung von Unterchlorigsäure mit Epichlorhydrin
(s. § 242) erhaltene Chloranhydrid 0-2, oder auf das
gebromte sich beim directen Bromiren von Dichlorhydrin bil-
phycit krystallisirt nicht, sondern trocknet zu einer amorphen
Masse ein. Es löst sich leicht in Wasser, schmeckt süss und ver
wandelt sich bei Einwirkung von verdünnter Salpetersäure in
ebenfalls nicht krystallisationsfähig ist. Der Erythrit wird aus
einigen niederen Pflanzen gewonnen: aus Roccella Montagnei
und aus Protococcus vulgaris. In der ersteren ist ein beson
derer zusammengesetzter Aether des Erythrits und der Orsel-
linsäure (sogenanntes Erythrin, welches mit Alkalien, Erythrit
bildend, zerfällt) enthalten.
Erythrit ist ein weisser, krystallinischer, leicht in Wasser
löslicher Körper von süssem Geschmack. Beim Erwärmen
schmilzt er bei 120° und kann bei 300° theilweise verflüchtigt
C 4 Ho
H 4
|Ot (Erythromannit, Phycit, Pseu-
dende Dichlorhydrin
C3H4CI2B1’
H
| 0 einwirken lässt. Propyl-
H3 | O.t
h }