3. Haloid- und Nitroderivate der Alkohole.
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Auf dieselbe Weise besteht auch folgendes Verhältniss:
Einfachgechlortes Propylglycol
Dass solche Beziehungen nicht nur in den Formeln, son
dern auch in der Wirklichkeit bestehen, wird dadurch bewiesen,
dass aus diesen unvollständigen Haloidanhydriden sowohl die
jenigen Alkohole, als deren Haloidanhydride sie erscheinen, als
auch diejenigen, zu denen sie sich als gechlorte Producte ver
halten, bereitet werden können: durch Einwirkung von nasci-
rendem Wasserstoff erhält man z. B. aus Chlorhydrin des
Aethylglycols: Aethylalkohol und aus Monochlorhydrin des
Glycerins: Propylglycol.
160. Von den Chlorderivaten der gesättigten Alkohole sind
nur wenige erforscht, und von den erforschten sind nur die
jenigen näher bekannt, deren Formeln oben angeführt worden.
Alle sind durch Substitution von Wasserresten in Alkoholen
höherer Atomigkeit durch ein Haloi'd erhalten worden. Eine
kurze Beschreibung der wichtigsten Derivate weist hinreichend
auf deren Entstehungsweise, Eigenschaften und Beziehungen hin.
Aethylqlycolchlorhydrin oder einfachgechlortei' Aethylulko-
Jiol wird durch Erwärmung von Glycol mit Salzsäure (Würtz):
oder durch Vereinigung von Aethyleu (vgl. $ 109j mit Unter
chlorigsäure (C a r i u 8):
oder endlich durch Einwirkung von Halbchlorschwefel auf Gly
col (C a r i u s):
2 (^} 0 2 ) 4- 2S2CU — 2( C t C1 } O) + 2HCI + SO2 +3S
Propylglycol oder 1. Chloranhydrid (Mono- Propylglycerin
chlorhydrin) des Propyl
glycerins
Haloidderivate gesättigter Alkohole.
C t} O2 +• HCl = C t C1 } 0 + HoO ,
erhalten.