3. Haloid- und Niiroderivate der Alkohole.
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als die übrigen ist Trinitrophenol >.ij q ^Trinitrocar-
bolsäure, Pikrinsäure, Pikrinsalpetersäure, Kohlenstickstoffsäure,
Welter’sches Bitter) erforscht. Alle diese Producte können
durch mehr oder weniger energische Einwirkung von Salpeter
säure auf Phenol erhalten werden, alle besitzen saure Eigen
schaften und krystallisiren leicht. Trinitrophenol, welches sich
durch stark- bitteren Geschmack, intensiv gelbe Farbe und die
Fähigkeit, andere Körper zu färbet), auszeichnet, wird häufig als
Product beim Behandeln verschiedener Stickstoffverbindungen,
als: Indigo, Seide, einiger Harze z. B. der Myrrhe, der Aloe, des
Harzes aus Xanthorrhoeahastilis etc., mit Salpetersäure gewonnen.
— Mit Alkalien bildet Trinitrophenol, indem es sich gelbbraun
färbt, Salze, die sich beim Erwärmen mit Explosion zersetzen.
Reducirende Substanzen verwandeln entweder einige oder alle
drei im Trinitrophenol enthaltenen Gruppen FO2 in Ammoniakreste
NIE. — Der erste Fall, die Bildung der sogenannten Pikru-
minsäure Ct.H2i.NO2 .-2(NH21| q , findet bei Einwirkung von
Schwefelammonium, der zweite, welcher von einer Substitu
tion eines Wasserrestes durch Wasserstoff begleitet ist, bei
Einwirkung von Jodwasserstoffsäure (Jodphosphor und Wasser)
statt. In diesem letzteren Falle tritt als Resultat der Reaction
jodwasserstoffsuures Pikrotriamin (Dreijiichjodpikrotrianinioninm)
CeH 3 (HiN)3,3HJ auf.
Dreifachnitrirte, dem Trinitrophenol entsprechende Deri
vate sind auch für Cressyl-, Phloryl- und Thymylphenol be
kannt. Chlorirt oder bromirt man die Phenole beim Nitriren
derselben, so kann man auch gecblortnitrirte und gebromt-
nitrirte Derivate erhalten.
theoretisch vorauszusehen war (vgl. $ 123 s ist nun auch thatsächlich be
wiesen ( Bei 1 st ein und Kühlberg).
(Anmerk. d. Yerf. z. deutsch. Uebers.)