4. Sauren oder Hydrate der Oxykoldenwasserstoffradicale. 309
Setzung wie die Propionsäure besitzt) kann beim Gähren von
unreinem weinsteinsaurein Calcium entstellen.
und 166), die gewöhnlich durch Oxydation von Amylalkohol
mit einem Gemenge von zweifachchromsaurem Kalium und
Schwefelsäure erhalten wird, bildet sich auch, wie die Butter
säure, heim Faulen und Oxydiren von Ei weissstoffen. Sie findet
sich in freiem Zustande oder in Form von zusammengesetzten
Aethern sowohl im Pflanzen (in der Baldrianwurzel, in der
Wurzel der Angelica und Athamanta (vgl. § 147), in den Beeren
des Schneehalls), als auch im Thierreich (im Fette der See
hunde und Delphine). — Die Valeriansäure ist flüssig, farblos;
sie riecht stark nach gekochten Schneehallheeren und erinnert
zugleich an den Geruch der Buttersäure. Ihr specifisches Ge
wicht ist circa 0,95. Sie siedet hei 175° unfl erstarrt hei —21°
noch nicht. Die Valeriansäure mengt sich mit Wasser nicht
in allen Verhältnissen, sondern 1 Th eil derselben löst sich in
30 Gewichtstheilen Wasser; mit Aethylalkohol und Aethyläther
mischt sie sich leicht. Mit Wasser bildet die Valeriansäure eine
bestimmte ölige Verbindung C5H10O2 -f- IP2O . Isomere der Va
leriansäure sind einstweilen noch nicht erhalten worden; es ist
übrigens nicht mit vollkommener Sicherheit dargethan, dass
Valeriansäure verschiedener Abstammung auch wirklich ein
und derselbe Körper sei. Nach der Zahl der Butvlalkohole
zu urtheilen, müssen vier isomere Valeriansäuren bestehen.
Die eine dieser isomeren Säuren, welche das tertiäre Butyl
(trimethylirtes Methyl C ) enthält, wird das einfachste,
ein tertiäres Alkoholradical enthaltendes Homologon der ein
atomigen gesättigten Säuren sein.
Die Cupronsäure C6H12O2 kann, ausser auf synthetischem
Wege aus Cyanamyl und AmylWasserstoff, auch aus Butter
und Cocosöl, in denen ihre Derivate verkommen , gewonnen
werden. Sie entsteht auch hei Einwirkung von Salpetersäure
auf einige Fette und Eiweissstoffe, und findet sich zuweilen
fertig in der Natur 'in Satyrium hircinum). Oh das alles die
selbe Varietät der Capronsäure ist, weiss man noch nicht.
1 "uteriansäure
CjHioOi - iCHilCHiCHsiî]
(vgl. §§ 136