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Allgemeine Begriffe.
ung des Aethylcns und des Weingeistes bestellt offenbar ein enger
Zusammenhang, der nur dann leicht und einfach erklärt werden
kann, wenn Aethylen durch die Formel CsIIi — ?3 X 8 + 4 = 28,
welche eben so viel Aequivalente Kohlenstoff wie die des Wein
geistes enthält, ausgedrückt wird. Der Verbindung von Aethylen
mit Chlor kommt dann die Formel CstUCE zu. Bei der Formel
C4H2 würde das Verhalten des Aethylens zum Weingeist durch
die Gleichung CsHuCb —H2O2 = 2 C4H2 ausgedrückt werden
können, nimmt man aber die Formel C*Hi an, so geht diese
Gleichung Uber in:
CsHoOi - H2O2 = C 8 H 4 .
Im ersteren Falle setzt man voraus, dass aus einem Mole-
cül Weingeist zwei Molecüle Aethylen entstehen und umge
kehrt, dass zur Bildung eines Moleeüls Weingeist zwei
Molecüle Aethylen erforderlich sind, im zweiten, dass beide
Körper bei ihrer Verwandlung in einander in gleicher Anzahl
von Molecülen auftreten. Dieser Umstand macht die Formel
CsID schon bedeutend wahrscheinlicher, jedoch die Verwand
lung von Chlorelayl bei Einwirkung einer weingeistigen Lös
ung von Aetzkali bestätigt sie endgültig: CsEUCE und KHO2
geben einen neuen Stoff von der Formel CsEECl, Chlorkalium
KCl und Wasser 2HO. Die Formel der neuen Verbindung —
Chlorvinyl CsfUCl — ist durch 2 untheilbar, und wäre Aethylen
C4H2 und seine Chlorverbindung C4H2CI, so müsste man,
um die Entstehung von Chlorvinyl zu erklären, die unwahr
scheinliche Voraussetzung machen, dass ein Molectil Chlorelayl
in C4H übergehe, dass diese Gruppe sich mit einem unver
änderten Molectil Chlorelayl vereinige und CsIUCl bilde.
l(j- Ein ähnlicher Fall ist auch folgender: die Buttersäure
besitzt die Fähigkeit bei Einwirkung oxydirender Stoffe, z. B.
Salpetersäure, sich in sogenannte Bernsteinsäure zu verwandeln.
Der einfachste, durch die Analyse gefundene Ausdruck für die
Zusammensetzung der Bernsteinsäure ist CsEBCB. — Wird Bern-
steiusäure mit Natron gesättigt, so gibt sie ein Salz, dessen
Formel sich von der der Säure dadurch unterscheidet, dass ein
Aequivalent Wasserstoff durch ein Aequivalent Natrium ver
treten ist, die Formel des Salzes ist also CstUNaOi. Folglich
bestätigt ein Versuch, ähnlich denjenigen, denen zufolge dem
Weingeist und der Essigsäure die Formeln CsIIotU und Cs EU CB
und der Buttersäure die Formel CiuIUCU beigelegt wurde, für