4. Säuren oder Hydrate der Oxykohlenwasserstoffradicaie. 339
bromte einatomige gesättigte Säuren. Durch Oxydation er
leiden die Säuren CnH-2n03, wie es scheint, eine regelmässige
Verwandlung, deren Art im nächsten Zusammenhänge mit der
chemischen Structur der in der Säure enthaltenen Kohlenwas
serstoffgruppe Cn II2n steht. Ist in dieser letzteren die Gruppe
CH2 enthalten gewesen und war der alkoholische Wasserrest
gerade mit dem Kohlenstoff dieser Gruppe CH2 vereinigt, so
liefert die Säure CniDnOs durch Oxydation die entsprechende
zweiatomige zweibasische Säure C11H211-2O.1. Man hat z. B.
Glycolsäure Oxalsäure
HU Hl 0
fCBfeJ u , A ICO / u
{c h}° S ic ^}0
Aethylenmilchsäure Malonsäure
H 10 H 10
ICH2J J (CO I u
CH2 —(— 02 = i CH2 -
Ico } 0 ICO
+ H20
H2O (Dossios).
Ist dagegen der alkoholische Wasserrest wie die Gruppe
CO(HO) mit CH oder C, welche in C11H211 enthalten sind,
|CH 3
direct verbunden, wie es z B. in den Säuren CH(HO) oder
(CO)
4
0
H 1 0
ICOl * ' der Fall ist, so maD der Oxydation fol-
H1 0
gende allgemeine Verwandlung (D0ssi0s, Chapman):
H Jo
+ 0 = CnH2110 + H2O + CO2 .
H/ 0
Die Gruppe CnIDn, welche in der Säure enthalten war, geht
hierbei, ihre chemische Structur behaltend, in den Körper
Cn H2n 0 über. Dieser Körper wird demnach entweder einen
bestimmten Aldehyd oder ein bestimmtes Keton vorstellen.
Stellt derselbe einen Aldehyd vor, so kann es besonders leicht
geschehen, dass er, einer weiteren Oxydation zu Folge, sogleich
in eine Säure verwandelt wird.