4. Säuren oder Hydrate der Oxykohleivwasserstoffradicale. 34]
nannte Glycin oder Glycocoll
C
C
Glycolsäure erscheint
in leicht zerfliesslichen Krystallen; sie ist etwas flüchtig und
geht durch Oxydation leicht in Oxalsäure über.
Milch- (Aethyliclenmilch-)Säure wird gewöhnlich durch
Milchsäuregährung zuckerartiger Stoffe (s. $ 155) bereitet. Sie
ist in saurer Milch, im Sauerkraut, in der Gerberlohe u. a.
enthalten; sie erscheint als syrupartige Flüssigkeit mit einem
specifischen Gewicht von circa 1,2; beim Erwärmen ver
dampft ein Theil, während ein anderer unter Wasserver
lust in mehr oder weniger vollständige Anhydride über
geht, z. B.
Bei schwacher Oxydation (mit einem Gemenge von Man-
ganhyperoxyd und Schwefelsäure) giebt die Milchsäure Kohlen
säure- und Essigsäurealdehyd; bei der energischeren wird
Essigsäure erhalten. Die meisten Metalloxyde substituiren, bei
Eiuwirkung auf Milchsäure, durch Metall nur das Wasserstoff-
atom ihres Säurewasserrestes, wodurch neutiale Salze ent
stehen; es giebt jedoch auch solche Fälle, wo beide Atome
Hydratwasserstoff substituirt werden: ein solches Salz giebt
z. B. Bleioxyd. Alkalimetalle können übrigens ebenfalls den
alkoholischen Hydratwasserstoif substituiren, doch geht diese
Reaction nicht bei Einwirkung der Oxyde, sondern bei der
freier Metalle vor sich, d. h. unter denselben Bedingungen,
unter denen der Hydratwasserstoif der Alkohole durch Alkah-
metall substituirt wird (vgl. § 178). Z. B.
1. Anhydrid, Dimilch-
säure.
2 C3H4O
H } Ol
H 4 0
H }0_
CsHcOs
Lactid
(vollständiges Anhydrid)
H2O-C3H4O2.
+ NaHO = '