Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

4. Säuren oder Hydrate der Oxykohlemvasserstoffradicale. 
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welche als Product der ersten Zersetzungsphase auftrat (vgl. 
$ 106): 
einatomige Säure 
Cn Ü2n ” 2O4 COj = Cn " lHsn ” 2O2 
gesättigtes Hydrocarbür 
Cn H 2 n -2O4 — 2CO2 == Cn ~2Hin -2 • 
Auf diese Weise wird, durch Verlust von CO>, Oxalsäure zu 
Ameisensäure, Malonsäure zu Essigsäure, Bernsteinsäure zu 
Propionsäure (Koch ). Diese Zersetzungsphase findet statt für 
Oxalsäure beim Erwärmen derselben mit Glycerin (Berthelot, 
vgl. § 169), für Bernsteinsäure bei schwachem Erwärmen 
mit Alkalien. Sie geht auch vor sich, was besonders inter 
essant ist, bei Einwirkung des Lichts auf die Lösungen zwei 
basischer Säuren, denen ein Uranoxydsalz beigemengt ist. 
Hierdurch ist aus Oxalsäure Ameisensäure, aus Bernstein- 
Säure Propionsäure, aus Pyroweinsteinsäure Butter- (oder 
Isobutter- ?] säure erhalten worden (Seecamp). Die Bildung 
von gesättigten Kohlenwasserstoffen, unter Verlust von 2CO2, 
geschieht für die höheren Glieder der Reihe (Riehe) bei 
trockener Destillation derselben mit einem Ueberschuss von 
Alkali. Die einfachste der in Rede stehenden Säuren, die 
Oxalsäure, scheidet unter denselben Bedingungen Wasserstoff 
aus und hinterlässt das kohlensaure Salz. — Ausserdem ist 
wahrscheinlich allen Säuren dieser Reihe die Fähigkeit eigen- 
thümlich, sich bei der Electrolyse ihrer Salze auf Kosten des 
electrolytischen Sauerstoffs zu oxydiren und unter Abscheidung 
von Kohlensäure einen Kohlenwasserstoff CnILn zu geben. 
Eine solche Zersetzung geschieht mit der Bernsteinsäure, die 
Aethylen entwickelt (Ivekule, vgl. § 108). 
Speciellc Betrachtung der zweiatomigen zweibasischen gesättigten Säuren• 
186. Oxalsäure (Acidum oxalicum) C2H2O4 , das ein 
fachste Glied der Reihe, kann, ausser den erwähnten Reac- 
tionen, noch beim Erwärmen ameisensaurer Salze mit einem 
Ueberschuss von Alkalien entstehen, wobei sich Wasserstoff 
ausscheidet und das oxalsaure Salz sich bildet: 
2CH2O2 — C2H2O1 -f- H2. 
Sie bildet sich auch durch directe Addition von Sauerstoff zu 
einem besonderen, ihr entsprechenden Aldehydkörper, dem Gly-
	        
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