370 II. Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen.
sich aus Brenztraubensäure bei Einwirkung von Baryt (Finck).
Die Isuvitinsäure wurde beim Schmelzen von Gummiguttharz
mit Aetzkali erhalten (Hlasiwetz und Barth).
Ein viel höheres Glied dieser Reihe ist vielleicht die zwei-
basische Gurgunsäure C22H34O4, die in einem besonderen Balsam
(Gurgunbalsam, auch Woodoil genannt), der aus verschiedenen
Arten der Gattung Dipterocarpus gewonnen worden, enthalten
ist (Werner).
Endlich kann die Guajakharzsäure C20H26O4 (Hlasiwetz)
als die am weitesten vom Sättigungspuncte entfernte zweiato
mige zweibasische Säure gelten. Sie findet sich im Guajakharz
und ist ein weisser, krystallinischer Körper, der ziemlich leicht
schmilzt und sich beim Erwärmen zersetzt.
c. Dreiatomige Säuren oder Trihydrate der Oxykohlenwasser-
stoffradicale.
1. Dreiatomige einbasische Säuren.
Gesättigte dreiatomige einbasische Säuren.
18t). Hier ist die Kohlenwasserstoffgruppe dreiatomig und
besitzt also in den gesättigten Säuren die Zusammensetzung
(Cn H>n-i)'" = (Cn Ihn -f 2) — H3. Hieraus folgt für die drei
atomigen einbasischen Säuren die allgemeine Formel:
Cn Hm Oi oder ausführlicher:
Ha
iCnHan-i
>00)0
Zwei Hydroxyle (Wasserreste) besitzen in diesen Säuren
einen alkoholischen und einer einen Säurecharacter. Lässt
man sich durch ähnliche Betrachtungen , wie bei den oben be
schriebenen zweiatomigen ein- und zweibasischen Säuren, leiten
iS. §$ 178 und 183), so ist es ferner nicht schwer, über die
mögliche Isomerie der Derivate der dreiatomigen einbasischen
Säuren und über die Isomerie ihrer selbst zu urtheilen. Ein
genaues Betrachten dieser Fälle kann um so eher umgangen
werden, als hier die Thatsachen weit hinter der Theorie zu
rückgeblieben sind.