Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

4 Säuren oder Hydrate der Oxykohlemvasscrstoffradieale. 37 1 
Was die Darstellungsweisen dieser Säuren anbelangt, so 
lässt sieh wiederum, auf Grundlage oben (§ 179) erörterter 
Thatsachen, mit grosser Wahrscheinlichkeit erwarten, dass sie 
synthetisch durch Umwandlung der Monocyanderivate dreiato 
miger Alkohole 11 1 O2 erhalten werden, und dass 
sie andererseits aus Dibaloidderivaten einatomiger Säuren, z. 13. 
jCn H211 -113 r 2 
\CO und Monohaloidderivaten zweiatomiger einbasischer 
Haloids durch Hydroxylgruppen, entstehen können. Ausserdem 
kann, wie es scheint, zuweilen eine dreiatomige einbasische 
Säure durch Einwirkung nascirenden Wasserstoffs auf eine 
zweiatomige zweibasische Säure von gleichem Ivohlenstoffgehalt 
gebildet werden. Auf diese Weise ist, beim Behandeln eines 
Gemenges von Oxalsäureäthyläther und Alkohol mit Natrium- 
amalgam, Ghjcolinsäure CjHiOt erhalten werden, die wahr 
scheinlich zur vorliegenden Reibe gehört, als weisser, nicht 
flüchtiger, leicht löslicher Körper erscheint und Salze giebt, die 
der allgemeinen Formel (MlyM'Oi entsprechen. 
Endlich kann auch die Oxydation eines dreiatomigen Alko 
hols einer dreiatomigen einbasischen Säure ihren Ursprung 
geben. Auf diese Weise ist aus Propylglycerin, durch Ein 
wirkung von Salpetersäure, Gh/cerinsäure CHEOi — das ein 
zige genügend erforschte Glied der vorliegenden Reihe (So 
kol off, Debus) — bereitet worden: 
Glycerinsäure ist ein saurer, nicht flüchtiger, krystallisa- 
tionsunfäliiger gummiähnlicher Körper. Ihre Salze haben die 
Formel C3H5MO4. Mit geschmolzenem Aetzkali giebt sie Essig- 
und Ameisensäure (Atkinson), indem sie sich nach folgender 
Gleichung zersetzt: 
C3H5KO4 + HKO = C2H3KO2 + CHKO2 + II2O; 
mit Jodwasserstoffsäure vertauscht sie zwei Wasserreste gegen 
Wasserstoff und Jod, und bildet eine der Varietäten der Jod- 
H 
Säuren, z. 
B. { 
, vermittelst Substitution des
	        
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