Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

4. Säuren oder Hydrate der Oxykohlenwasserstoffradicale. 379 
H \ n 
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diene Vermuthung richtig ist, clie rationelle Formel prv . 
" H -2 j ° 2 
und entspräche, bezüglich ihres Sättigungsgrades, den Kohlen 
wasserstoffen Cn H2n ■ 4 , d. h. sie stellte den Kohlenwasserstoff 
O4H4 — H3 (HO/ -f- 2^jjj 0^ vor. — Comensäure ist ein 
krystallinischer, in Wasser ziemlich schwer löslicher Körper. 
Ihre Lösung besitzt die Fähigkeit, mit Eisenoxydsalzen eine 
blutrothe Färbung hervorzubringen. Haloide substituiren in ihr 
leicht Wasserstoff, ähnlich wie dies mit verschiedenen aroma 
tischen Substanzen der Fall ist. Beim Erwärmen zerfällt die 
Comensäure in Kohlensäure nnd Pyrpcomensäure (s. § IST): 
CJi.Os — CO2 — C0ILO3. 
Es muss übrigens bemerkt werden, dass man die Comen 
säure auch als einen, nur zwei Wasserreste enthaltenden Körper 
betrachten kann. In diesem Falle erschiene sie als Anhydrid 
hydrat und stände dem Sättiguugspunct näher. Bei dieser Vor- 
rC 4 H 2 0 
aussetzung könnte ihr die verkürzte Structurformel |2(CÜn 
H2i0 2 
gegeben werden, und in ihr wäre dann oxydirter, mit keinem 
Wasserrest vereinigter Kohlenstoff' enthalten. Von den noch 
weniger gesättigten Säuren der vorliegenden Gruppe giebt es 
nicht eine, die genügend erforscht wäre, und nur die Oxy- 
terephtalsäure CslUOs kann als Repräsentant der aromatischen 
dreiatomigen zweibasischen Säuren dienen. Dass sie sich zur 
Terephtal- und Toluylsäure ebenso verhält, wie die Aepfelsäure 
zur Bernstein- und Buttersäure, ist aus ihrer Entstehungsweise 
ersichtlich. Oxyterephtalsäure ist durch Umwandlung der Te- 
rephtalsäure erst in Nitroterephtal-, dann in Amidoterephtalsäure 
und durch Behandlung dieser letzteren mit Salpetersäure er 
halten worden (Hugo Müller), ähnlich dem, wie Oxybenzoe- 
säure aus Benzoesäure bereitet wird (s. § 182t. — Ihrer empi 
rischen Formel nach sind die unter sich identischen oder iso 
meren krystallinischen Säuren, Cotarnin- und Sinaphisäure 
C11H12O5, der Oxyterephtalsäure homolog. Die erstere ist durch 
Einwirkung von Salpetersäure auf das Alkaloid Cotarnin, ein 
Umwandlungsproduct des im Opium sich findenden Narcotins,
	        
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