4. Säuren oder Hydrate der OxykohLenwasserstoffradicale. 381
Die Entstehungsweisen dieser Säuren sind den der be
reits beschriebenen Säuren analog: Carballylsäure C (i lbO, ; =
IC3H5
\3(CO)\ n ist, bei Einwirkung von Alkali, Tricyanglycerin
Haj U3
Calis(CN)3 (Simpson) und durch Addition von nascirendem
d. h. durch eine Umwandlung, die dem Uebergange der Aepfel-
säure in Fumarsäure entspricht. Aconitsüure, die auch Equi-
jsetsäure genannt worden, findet sich, in Form von Salzen in
der Natur, in Aconitum- und Delphiniumarten und in Schach
telhalmen (Equisetum).
Die mit Aconitsäure isomere Aceconitsäure bildet sich auf
einem bemerkenswerthen synthetischen Wege bei Einwirkung
von Natrium auf Monobromessigsäureäther (Baeyer):
Carballyl- und Aconitsäure sind weisse, krystallinische, in
AVasser, Alkohol und Aether lösliche Körper. — Der Abwand
lung der Aconitsäure in Itacon- und Mesaconsäure ist oben
(s. § 187) Erwähnung geschehen.
Zu den ungesättigten dreiatomigen, nicht sehr weit vom
Sättigungspuncte entfernten Säuren gehört wahrscheinlich die
dreibasische Chelidonsäure Cv IIiOo, deren rationelle Formel bei
dieser A T oraussetzung folgende sein könnte: . Ihr
Molectü würde alsdann ebensoweit vom Sättigungspuncte ent
fernt erscheinen, wie der Kohlenwasserstoff CnIUn-4. Diese
Säure ist in dem Schöllkraut (Chelidonium majus) gefunden
worden. Sie krystallisirt in langen Nadeln; beim Erwärmen
derselben spaltet sich von derselben Kohlensäure ab, wodurch die *
*i Neben der Aceconitsäure entsteht bei dieser Reaction noch eine
andere, noch nicht näher erforschte Citracetsäure.
AVasserstoff zur
Aconitsäure C 6 H 0 O 0 =
' G uUg n erhalten wor
in.. f Oa
den, und diese letztere bildet sich bei raschem Erwärmen der
vieratomigen dreibasischen Citronensäure (s. § 149):
Hai
CoIIsOt — H 2 0 = Ce He Oe ,
3
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