394 II. Yerbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen.
Wein stein säure (Liebig) und endlich Oxalsäure. Alkalien
zersetzen sie beim Erwärmen in Essig- und Oxalsäure. —
Schleimsäure stellt ein weisses krystallinisches Pulver dar; sie
ist in kaltem Wasser fast gar nicht und in heissem schwer
löslich. Beim Oxydiren giebt sie, wie die Zuckersäure, Amei
sen- oder Weinsteinsäure (die unwirksame Varietät oder viel
leicht auch Traubensäure) und Oxalsäure. Beim Erwärmen
schmilzt die Schleimsäure und bildet die Pyroschleimsäure
Wird sie in Lösung anhaltend erwärmt, so soll sie, wenn
die Beobachtungen Malaguti’s richtig sind, in eine isomere
Modification, die Paraschleimsäure, übergehen.
Jodwasserstoffsäure verwandelt die Schleimsäure in die
zweiatomige zweibasische Adipinsäure (s. § 186) C t; Hio04
(Crum-Brown). Die Sechsatomigkeit der Schleimsäure spricht
sich am klarsten bei Einwirkung von Chloracetyl auf ihren zu
sammengesetzten Aethvläther C (i Hs(C2H5)20$ aus, in welchem
vier Atome des alkoholischen Hydratwasserstoffs hierbei durch
Acetyl substituirt werden (Verigo).
Als die einzigen jetzt bekannten sechsatomigen sechsbasi
schen Säuren müssen nach den neuesten Untersuchungen die Mel-
»«iv. ucuuc V/12U12V/12 = % uiwi n \ gelten (Baeyer). Die
I l Hi u )
Gruppirung C 6 ist in der Mellithsäure aller Wahrscheinlichkeit
nach dieselbe, wie im Benzol. Dieser letztere Kohlenwasser
stoff entsteht in der That, wenn Mellithsäure mit Kalk erhitzt
wird:
Ausserdem kann Mellithsäure allmälig in Benzoesäure
übergeführt werden. Behandelt man dieselbe mit Natriumalgam,
so wird die sechsbasische Säure C12H12O12 = Ci2H, ; Oi2 -j- H (J
gebildet. Diese letztere liefert unter dem Einflüsse von Schwefel-
(s. § 181):
C.HioOs = C5H4O3 + CO2 -f- 3H2O .
und die von dieser ableit-
Ci 2 H 6 0i 2 = C 6 H 6 + 6CO2.
säure die vieratomige vierbasische Säure CioH c Os =