406 H- Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen.
Calcium erhält man z. B. das Chloranhydrid <CHC1 , welches
unvollkommene Chloranhydride können bei Einwirkung- einer
Halo'idwasserstoffsäure auf vielatomige Säuren, deren Alkohol
reste durch Haloid substituirt werden (vgl. §§ 178 und 191),
entstehen. Zuweilen kann bei der Einwirkung- zuerst von
Haloidverbindungen des Phosphors, und dann von Wasser, ein
Theil der Wasserreste in einer mehratomigen Säure durch Haloid
und ein anderer Theil durch Wasserstoff vertreten werden.
Auf diese Weise entstehen z. B. aus Glycerinsäure eine beson
dere Jodpropionsäure (Beilstein) und Betachlorpropionsäure
(CHiCl
<CII2 , welche mit der soeben erwähnten, aus Milchsäure
|CO(HO)
oder durch directe Einwirkung von Chlor auf Propionsäure
entstehenden Alphachlorpropionsäure nur isomer und nicht iden
tisch ist. — Unvollkommene Chloranhydride von der Zusam
mensetzung gechlorter Säuren können ausserdem auch dann
entstehen, wenn Chlorphosphor nicht energisch genug- auf einige
Säuren reagirt; Salicylsäure C-Hii03 giebt z. B. unter diesen
Bedingungen den Körper C-H5CIO2 von derselben empirischen
Zusammensetzung, wie derjenige, welcher sich bei Einwirkung
von Wasser auf das vollkommene Salicylsäureanhydrid bildet;
dieser Körper besitzt jedoch keine sauren Eigenschaften, er
enthält nur einen Alkoholwasserrest und darf nicht für ge
chlorte Säure gehalten werden:
Dasselbe kann sich natürlich auch bei Säuren höherer
Atomigkeit wiederholen.
Eine F.utstehungsweise von HaloidderiVaten der Säuren,
Unvollkommenes Chloranhydrid der Salicyl-
gechlorte Benzoe- säure, welches bei schwacher Einwirkung
säure von PCh auf Salicylsäure erhalten wird.
COCI