7. Anhydride der Alkohole oder Oxyde der Alkoholradicale. 419
liren Aether und W asser zugleich in demselben Verhältnis
über, in welchem sie sich bilden. Diese Keaction sucht man
sich dadurch zu erklären, dass man auch hier zwei auf einan
der folgende doppelte Zersetzungen annimmt:
C ' 2 h| 0 + SH2O4 = S(C-2H 5 )H04 + IDO
und
S C2H5JHO4 + C -ft h } 0 = 0 + SH2O4.
Die Möglichkeit dieser Zersetzungen wird, wie man glaubt,
bewirkt durch die Ungleichheit der Bedingungen (Ungleichheit
von Temperatur und von relativen Quantitäten der sich mischen
den Substanzen), welche sich an verschiedenen Stellen der sieden
den Flüssigkeit, zu der ein Strom Alkohols fliesst, kundgiebt.
Es versteht sich von selbst, dass, wenn sich an doppelten
Zersetzungen, bei denen Aether entstehen, Badicale verschie
dener Alkohole betheiligen, statt einfacher gemischte Aether
gebildet werden.
In einzelnen Fällen können Aether auch bei ganz eigen-
thlimlichen Reactionen entstehen; so kann man z. B., analog
der Bildung des Phenols aus Salicyl- und Paraoxybeuzoesäure
durch Verlust von Kohlensäure, die gemischten Methylphenyl
äther (Anisol) und Aethylphenylüther (Phenelol) durch Abspal
tung von Kohlensäure, den ersteren aus Anissäure (Methylparaoxy-
benzoesäure) oder aus salicylsaurem Methyl, und den zweiten
aus salicylsaurem Aethyl (s. § 246) erhalten.
In einigen Fällen können weiter vom Sättigungspunet ent
fernte Aether aus Haloulderivaten von dem Sättigungspunet näher
stehenden Aethern, durch Abspaltung von Haloüdwasserstoffsäure
mittelst Alkalien, erhalten werden. Diese Reaction entspricht
offenbar der Bildung einiger ungesättigter Kohlenwasserstoffe,
z. B. des Acetylens aus Bromäthylen (s. § 110).
Eigenschaften der Aether einatomiger Alkohole.
209* Die Aether von einfacherer Zusammensetzung oder
mittlerer Complicatiou, gesättigte sowohl wie ungesättigte, sind
im Allgemeinen flüchtige Flüssigkeiten von characteristischem.
mehr oder weniger durchdringendem Geruch. Sehr complicirte
Aether können auch feste krystallinische Körper sein; ein
solcher ist z. B. der Cetyläther (CioIDuDO. — Der Siedepunct
27 *