Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

420 II- Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen. 
der Aether der einatomigen Alkohole steigt regelmässig mit 
Zunahme der Complication, ähnlich wie dies in den meisten 
anderen Keilten der Fall ist, und überhaupt liegt er bei den 
gesättigten Aethern, sowie auch beim Allyläther niedriger, als 
der Siedepunct derjenigen Alkohole, denen diese Aether ent 
sprechen: Methyläther siedet bei —21°, Methyläthyläther bei 
Aethylätlier bei -(-34° u. s. w. In der aromatischen 
Keilte hingegen sieden die Aether bei einer höheren Tempe 
ratur, als die Alkohole. 
Beim Oxydiren geben die Aether, soviel bekannt, dieselben 
Aldehyde und Säuren, die sich unter denselben Bedingungen 
aus ihren Alkoholen bilden. Wird in einem Aether der Sauer 
stoff durch zwei univalente Atome substituirt, so zerfällt sein 
Molecül in zwei. So geben ein Molecül Aethylätlier mit Chlor 
wasserstoff, oder ein Molecül Amyläthyläther mit Jodphosphor: 
das erstere 2C2H5CI, das letztere C5H11J und C2H5J (vgl. $ 18). 
Wirken auf gesättigte Aether Chlor oder Brom ein, so 
kann der Wasserstoff des Kadicals durch llalo'id substituirt 
werden. Ungesättigte Aether sind auch noch zu Additionen 
fällig; z. B. 
Weiter vom Sättigungspunct entfernte Aether können sich 
auch eine grössere Auzahl Halo'idatome aneignen. Ungesättigte 
Aether, die den Rest eines Hydrocarbürmolecüls CnH2n-2 
enthalten, welches seinen Wasserstoff gegen Metall zu ver 
tauschen fähig ist, können auch diese Eigenschaft beibehalten. 
Einen solchen Fall bietet der ungesättigte gemischte Aether 
C’H-l ^ (Propargyläthylüther, Liebermann), welcher einen 
Allylenrest enthält und mit der ammoniakalisehen Lösung von 
salpetersaurem Silber einen weissen krystallinischen Nieder 
schlag des Silberderivats giebt: 
Silberderivat des 
Silberderivat des 
Allylens 
GilLAg 
Aethers 
C3H2Agl 0 
C2H5 i U
	        
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