424 II. Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen.
Dioxymetliylen ist eine feste, weisse, flüchtige Substauz,
die bei circa 100° schmilzt und siedet, die sicli aber auch
schon bei niedrigeren Temperaturen verflüchtigt. Es besitzt
einen eigentümlichen, characteristischen. stechenden Geruch.
Dioxyäthylen ist eine Flüssigkeit von schwachem Geruch,
die bei circa +9° zu Krystallen erstarrt und bei 102° siedet;
Aetbylenäthylidenoxyd ist ebenfalls flüssig, riecht angenehm
und siedet bei circa 82°. — Mit einer alkalischen Lösung
(Kalk- oder Barytwasser) einige Minuten lang gekocht, giebt
Dioxymetliylen ameisensaures Salz und eine complicirte zucker-
ähnliche Substanz (Methyleniian, vgl. § 242), wobei die Lösung
sich in einem gewissen Moment, selbst bei Anwendung sehr
geringer Mengen von Dioxymetliylen, plötzlich gelb färbt und
den stechenden Dioxymethylengeruch verliert.
Mit Ammoniak tritt Dioxymetliylen, ähnlich den Aldehyden
(vgl. § 219), leicht in doppelte Zersetzung, wobei, unter Wärme
entwickelung, das Alkali Hexamethylenamin (Butlerow) und
Wasser entstehen:
3C2H4O2 + 4NH:, = C 6 Hi 2 N 4 + 6H2O.
Aether, die zwei- und einatomige Radicale zugleich ent
halten, können im Allgemeinen durch doppelte Zersetzungen
erhalten werden; z. B.
Monoäthylinglycol
C>Hil C2H5} 0
H,i O2 4- C2H5J = C2H4, n + HJ
C2H5 0
C2H4 4- C 2 H 5 J
Nai 0
h ) 0
Diäthylinglycol
C2H4 l n
~~ (CaHsM ° 2
4- NaJ u. s. w.
c. Aether drei- und vielatomiger Alkohole.
Aether mit drei- und mehratomigen Alkoholradicalen im Moleciil.
212. Als Repräsentanten der einfacheren Formen ist hier
der eigentliche sogenannte Glycerinäther [/[]. j O3 einiger-
massen bekannt. Es ist eine Flüssigkeit, die ohne Zersetzung
verdampfen kann, und die bei Einwirkung von Aetzkali auf