434 II. Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen.
(Propyl enthaltendes) (Pseudopropyl enthaltendes)
Buttersäurealdehyd Isobuttersäurealdehyd
fCH 3
und /CII |CH:j ,
ICHO
vier Valeriansäurealdehyde, in denen mit CI IO entweder normales
Butyl, oder primäres Pseudohutyl, oder secundäres Butyl, oder
endlich tertiäres Butyl verbunden ist u. s. w. Ferner ist es ein
leuchtend, dass, wenn diese Aldehyde wirklich existiren, sich
jedes von ihnen bei der Oxydation in die entsprechende Säure
verwandeln muss; z. B. Buttersäurealdehyd in Buttersäure, Iso
buttersäurealdehyd in Isobuttersäure*) (s. §§ 131 und 172»
u. s. w.
Was die Ketone anbelangt, so können auch sie, wie leicht
zu ersehen ist, unter sich isomer sein, und ihre Isomerie muss
durch die Yerschiedenartigheit der mittelst der Gruppe CO
verbundenen Alkoholradicale bedingt werden. Diese Verschie
denartigkeit kann zweierlei Art sein: entweder enthält das Keton
Radicale von ungleicher Zusammensetzung, oder die Zusam
mensetzung der Kadicale ist gleich, doch sind sie nicht iden
tisch , sondern nur isomer mit einander. Somit sind flir die
Formel C5H10O drei Ketone denkbar:
Diäthylketon Methylpropylketon Methylpseudopropyl
keton
(C2H5 1CH3 1 CH}
lco , CO , CO
IC2H5 jCHPC.Höi lCH(CH 3 ) 2
Zwischen dem ersten dieser Ketone und den beiden übri
gen wird offenbar ein Unterschied der ersten Art, und zwischen
dem zweiten und dritten Keton ein Unterschied der zweiten
Art bestehen. Für complicirtere Ketone wird die Zahl der
Isomere natürlich bedeutend grösser sein; für die Formel
C7H14O erscheinen z. B. ausser den sich durch verschiedene
Zusammensetzung der Radicale unterscheidenden Isomeren,
noch drei Isomere möglich, die alle das Radical CmHt = Pr
(Propyl), oder — Ps.pr. (Pseudopropyl) enthalten:
*) Die Bildung dieses Aldehyds bei der Oxydation von Isobutylalkohol
( Pseudopropylcarbinol) und seine Verwandlung in die Isobuttersäure unter
Einwirkung von Silberoxyd sind nun bereits festgestellte Thatsachen.
(Anmerk. d. Verf. z. deutsch. Uebers.)
|CH:j
Jch>
ich>
<CHO