8 Aldehyde und Ketone.
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i's. § 174a'. Dieses sind das sogenannte Korkaldehyd Cs Hu Os
(H. Schröder) und Azelainaldehyd CuHi6O3 (Overbeck).
Durch Oxydation können diese Körper, wie es scheint, in
Kork- und Azelainsäure übergehen, dass sie aber zu diesen
zweibasischen Säuren nicht in derselben Beziehung, wie ein
wirkliches zweiatomiges Aldehyd zu seiner zweibasischen Säure
(wie z. B. Phtalaldehyd zu Phtalsäure), stehen, geht zur Ge
nüge schon aus ihrem Sauerstoffgehalte hervor.
Zu den mehratomigen Aldehyden können ferner die Körper
gerechnet werden, welche mehr als ein Mal die mit Kohlen-
wasserstoffradical vereinigte Gruppe CHO enthalten, deren
Molecül aber nicht einheitlich ist, sondern aus zwei oder mehreren
vermittelst Sauerstoff zusammenhängenden Eadicalen (Aldehyd
resten) besteht. So ist z. B. ein aldehydartiger Körper denk
bar, der den Uebergang zwischen zwei Anhydridohydrateu
(s. unten), dem sogenannten Diäthylenalkohol (einem der un
vollständigen Anhydride von Aethylenglycol) und der Diglycol-
säure (einem unvollständigen Anhydrid von Glycolsäure), bilden
würde:
Diäthylenalkohol
H
u
1CH2J
1:
/CH
ICH-
0
;}•<>
Aldehyd
Diglycolsäure
iCHO
ICO 1 0
1CHH n
(CHd 0
ICH*} 0
/CHO
(CH,/ u
)L x! 10
№1 0
H J U XI j
Unter den gesättigten Substanzen sind solche aldehyd
artige Körper noch unbekannt, von den aromatischen Verbin
dungen soll aber das sogenannte Pavasalicyl hierher gehören
(Perkin). Dieser krystallinische Körper bildet sich durch
Verlust von Wasser (bei der Einwirkung von Essigsäurechlor-
anhydrid) aus dem Salieylwasserstoff (Aldehyd von Salicylsäure,
einem aldehydartigen Anhydridohydrate):
Salieylwasserstoff
H
iC.HJ
LlCHO J
0
Parasahcyl
/CHO
, ich 3 __ icaui n
+ /COC1 ~ /CgHJ u
/CHO
/ CH,
icoj 0 + HCl .
223. Mehratomige Ketone sind gleich mehratomigen Alde
hyden fast unbekannt geblieben. Bei trockener Destillation