456 H. Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen.
genannt, wird bei doppelter Zersetzung von Chlorobenzol CtHuC1>
(welches aus Benzoealdehyd bei Einwirkung von PCI5 entsteht)
mit Kaliumsulfhydrat erhalten; der andere, der sogenannte
Sutfobenzoylwasserstoff oder Thiobenzoealde/u/d, bildet sich aus
Benzoealdehyd unter dein Einfluss von Schwefelammonium. —
Alle diese Verbindungen sind starre, weisse Körper. Von ihnen
ist Schwefeläthyliden flüchtig, die beiden übrigen zersetzen sich
beim Erwärmen (vgl. $ 118).
Der bei der Einwirkung von Schwefelkohlenstoff auf Zink
äthyl entstehende Körper C5II10S (Grabowski) stellt viel
es
leicht ein Thioketon CS vor.
(C2H5
Was die Haloi'dderivate anbelangt, so lässt sich schon aus
der chemischen Structur der Aldehyde der Schluss ziehen, dass
die Substitutionsfälle von Wasserstoff in Aldehyden durch Chlor
in zwei scharf von einander geschiedene Kategorien zerfallen;
es kann entweder der Wasserstoff der Kohlenwasserstoffgruppe
oder der Wasserstoff der Gruppe CI IO substituirt werden. —
Im ersteren Falle müssen die Körper den Aldehydcharacter
beibehalten und können als eigentliche gechlorte, gebromte
Aldehyde bezeichnet werden; im zweiten entstehen Süurehaloid-
(mhydride, Körper, die in demselben Sinne Haloidverbindungen
von Säureradicalen, wie die Aldehyde Wasserstoffverbindungen
dieser Kadicale sind. So z. B. ist beim Substituiren eines
Wasserstoffatoms im Essigsäurealdehyd durch Chlor die Bildung
zweier Körper denkbar:
einfachgechlortes Aldehyd Essigsäurechloranhydrid
¡CH2CI /CH 3
ICHO 1COC1 •
Die Beziehungen des letzteren zur Essigsäure und zum
Aldehyd sind, wenn man durch R die Gruppe |^]j 3 J (das
Radical Acetyl) bezeichnet, folgende:
Acetylhydrat Chloracetyl (Essig- Acetylwasserstoff
(Essigsäure) Säurechloranhydrid) (Essigsäurealdehyd)
Jj} 0 RC1 RH .
Es ist selbstverständlich, dass einem bestimmten einato
migen (einmal die Gruppe CHO enthaltenden) Aldehyd nur ein