8. Aldehyde und Ketone.
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Säurehaloidanhydrid entspricht, z. B. dem Buttersäurealdehyd
das Chlorbutyryl, dem Isobuttersäurealdehyd das Chlorisobu-
tyryl u. s. w., während für die gechlorten Aldehyde Isomerie-
fälle denkbar sind, sobald nicht alle Wasserstoffatome in der
Kohlenwasserstoffgruppe des Aldehyds gleiche chemische Be
deutung haben. So z. B. ist die Existenz zweier isomerer
Varietäten des einfachgechlorten Propionaldehyds denkbar:
( CH 2 C1
und
Derivate, welche ein einatomiges Aldehyd vorstellen, in dem
mehr als ein Atom Wasserstoff durch Halo'id substituirt ist,
können ihrerseits Isomeriefälle darbieten und entweder als ein
mehr oder weniger gechlortes Aldehyd, oder als das Chloran
hydrid einer gech lorten Säure erscheinen. Z. B.
|CH:3
CHC1 .
dreifachgechlortes
Aldehyd
fCCls
1CHO
Chloranhydrid der zweifach
gechlorten Essigsäure
1CHC1»
ICOC1 •
Zwischen den Körpern einer jeden dieser zwei Kategorien
sind natürlich wieder Isomere denkbar, sobald die Haloidatome,
welche den Wasserstoff der Kohlenwasserstoffgruppe substi-
tuiren, verschieden vertheilt sein
Zweifachgechlorte Propion
aldehyde
1. 2. 3.
JCHCh ICH2CI (CIE
CH 2 CHC1 CC1 2
CHO Iciio (CHO
können. Z. B.
Chloranhydride der einfach
gechlorten Propionsäure
1. 2.
[CH2CI IC Hi
CH2 CHC1 .
(COC1 ICOC1
Sind aber die substituirenden Haloide verschieden, so er
scheinen auch noch solche Isomere möglich, in denen ein und
dieselben Wasserstoffatome substituirt sind, mit dem Unter
schiede jedoch, dass da, wo in dem einen Falle Chlor steht,
in dem anderen sich Brom befindet. In der That ist für das
Haloidanhydrid der einfachgeehlorten Essigsäure C2H2CI2O nur
ein Fall chemischer Structur möglich:
JCH2CI
1COC1 ’
während für das diesem entsprechende Haloidanhydrid C’IECIBrO
zwei Varietäten existiren: