464 II. Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen.
gesättigten Säuren mit den aromatischen Säuren) oder feste
krystallinische Substanzen (die höheren gesättigten Homologe
und die aromatischen Anhydride). Diese sowohl wie jene
sind in Wasser wenig oder gar nicht löslich, gehen aber mit
diesem allmälig in die Säure über. Temperaturerhöhung be
günstigt eine solche Umwandlung; ebenso wird sie durch die
Gegenwart eines Alkali begünstigt, wobei natürlich ein Salz
entsteht. Allgemein:
Trockener Chlorwasserstoff kann ebenfalls auf das Anhy
drid einer Säure einwirken; an dem Benzoeanhydrid ist z. B.
folgende Reaction bemerkt worden (Mosling):
Merkwürdig ist, dass, indem die Alkohole einen höheren
Siedepunct als ihre Aether zeigen, die Anhydride der Säuren
bei einer Temperatur sieden, welche weit über dem Siedepunct
der Säure liegt; Essigsäureanhydrid siedet bei 138° (Essigsäure
bei 118°), Benzoesäureanhydrid bei circa 310° (Benzoesäure bei
250°). Gemischte gesättigt-aromatische Anhydride sind im
Allgemeinen nicht ohne Zersetzung flüchtig, und zerfallen beim
Destilliren in das Anhydrid der gesättigten und das der aro
matischen Säure. Z. B.
Das einfachste einatomige Säureanhydrid, das der Amei
sensäure, ist unbekannt, und wohl kaum existenzfähig. Es
wäre der Glyoxylsäure metamer (s. §§ 181 und 245).
228. Hierher gehören vielleicht einige derjenigen Körper,
die als Kitroderivate der Säuren betrachtet werden, wie z. B.
und ein gemischtes Anhydrid giebt zwei Säuren:
CtII-,0
CtH.,0
!} 0 + HCl = C7 ^ 5 °| 0 + CtHsOCI .
Essigbenzoesäure-
anhydrid
Benzoësaure-
anhydrid
Gemischte anorganisch-organische Anhydride.