9. Anhydride der Säuren oder Oxyde der Oxykoldemvasserstoffradicale. 4G5
Kitropropion- und Nitrovaleriausäure u. a. (vgl. § 204). Ihre
chemische Structur wäre in diesem Falle:
(CoH-,
ICO 1
(NO2) /
0
und
JC4H0
ICO
(NO2)
•)}°-
während ihnen, als Nitroderivaten, folgende Structur zukom
men müsste:
C2H4ÎNO2)
0
{coi
II!
und ICO
iC 4 IF(N0 2 ;
1c ^o
Vom rein theoretischen Standpuncte aus betrachtet, er
scheint die Existenz beider Metamere möglich.
Hierher gehört auch eine Substanz, die als gemischtes
Anhydrid der Essigsäure und der Unterchlorigsäure ^ J 0 er
scheint.
Dieser, der Monochloressigsäure metamere Körper kann
entweder als Analog der Salze, in dem das Metall durch Chlor
vertreten ist, d. h. als Substitutionsproduct des Hydratwasser
stoffs der Essigsäure durch Chlor, oder als Unterchlorigsäure,
in welcher der Hydratwasserstoff durch Acetyl substituirt ist,
betrachtet werden. Dieser letzteren Anschauungsweise ent
spricht z. B. die Reaetion dieses Körpers mit Aethylen, wobei
durch directe Vereinigung Glycolchloracetin (■ jj’pjJ 0 ent
steht (Schützenberger und Lippmann) (vgl. $ 160).
Unterchlorigessigsäureanhydrid wird durch Wechselwirkung
von Unterchlorigsäure- und Essigsäureanhydrid bei niedriger
Temperatur erhalten (Schützenberger), und ist eine Flüs
sigkeit, die sich bei gewöhnlicher Temperatur allmälig und
beim Erwärmen mit Explosion zersetzt. Mit Wasser in Be
rührung gebracht, giebt sie Essig- und Unterchlorigsäure. Wenn
die Beobachtungen S ch li t zenberger ’s richtig sind, so ist es
von grossem Interesse, dass für Jod eine ähnliche Verbindung
besteht, in der das Atom dieses Haloids, wie in dem Dreifach
chlorjod (vgl. $ 49), dreiatomig erscheint und drei Reste
[(CiHaOjO]' zu einem Molecül vereinigt:
'C'-JiVM 0 3 = C t; HoOoJ .
Butl erow.