482 II. Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen.
Eine solche Verschiedenartigkeit ist auch für die Thiosäuren
denkbar, dort fehlt es aber noch an auf diese Isomerie bezüg
lichen Thatsaehen, während hier die Stelle des Schwefels, wenn
auch nicht als hinreichend bestimmt betrachtet werden kann, doch
mit einiger Wahrscheinlichkeit durch die Entstehungsweise dieser
Substanzen selbst angedeutet wird. So wird z. B. der zusam
mengesetzte Thioäther, welcher bei Einwirkung von Chlorben-
zoyl auf Natriummercaptid (Tlitscbeff) erhalten worden, na
türlich ^ Js sein. Zusammengesetzt-ätherische Thioderi-
vate sind hauptsächlich für kohlensauren Aethyläther —
CO 1
0> = CüIIioO;? — und für zusammengesetzte Aether der
(C¿Jtl5 .)2)
Phosphorsäure bekannt. Die ersteren besitzen die empirischen
Formeln:
Was ihre rationellen Formeln anbelangt, so sind sie für die
vollkommenen Thioderivate:
Die Structur der bekannteren Thioderivate, die neben Schwefel
noch Sauerstoff enthalten, ist jedoch noch nicht mit Bestimmt
heit festgestellt, und es können für dieselben entweder die
rationellen Formeln
angenommen werden.
Diese, als gelbe Flüssigkeiten erscheinenden Aether wer
den erhalten, wenn man in deu entsprechenden Kaliumsalzen
das Metall durch ein Alkoholradical (vermittelst doppelter Zer
setzung) substituirt. Die erwähnten Salze selbst bilden sich
bei folgenden Reactionen:
CR'iSu, CR'OS-2 und CK2O2S.
tritliiokohleusaures
dithiokohlen-
saures Aethyl
monothiokohlen-
saures Aethyl
oder