486 II- Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen.
bei Einwirkung von Wasser oder Alkalien, nur Ameisensäure und
Essigsäure, und aus dem zweiten nur Essigsäure, aber kein
Alkohol entstehen. — Bei fernerem Einwirken von Chlor kann
auch der Wasserstoff des Säureradicals substituirt werden. In
Reihe von Derivaten bekannt (Leblanc), von denen das letzte
ebenfalls gar keinen Wasserstoff mehr enthält, diese sind:
Die chemische Lagerung des Chlors ist in denjenigen
Gliedern dieser Reihe, welche Wasserstoff enthalten, noch un
genügend bekannt, doch erstreckt sich wahrscheinlich auch hier
die Substitution hauptsächlich auf den Wasserstoff des Alko-
holradicals. Wenigstens ist das (starre und krystallinische)
.siebenfachgechlorte Derivat dieser Reihe mit dem (flüssigen)
(der bei Einwirkung von Chlor auf trichloressigsaures Aethyl
erhalten wird, welch’ letzteres mit dem dreifachgechlorten essig
sauren Aethyl metamer ist) nicht identisch, sondern nur isomer.
Durch vollständiges Chloriren dieser beiden, sieben Atome Chlor
enthaltenden Metamere gelangt man, wie vorauszusehen ist, zu
einem und demselben Körper J'^jo.
In solchen zusammengesetzten Aethern, deren Säureradical
keinen Wasserstoff enthält (kohlensaure, oxalsaure), bietet das
Chloriren ebenfalls keine Schwierigkeiten und kann bis zu
Ende fortgesetzt werden.
Durch doppelte Zersetzungen kann das im Säureradical
zusammengesetzter Aetlicr enthaltene Chlor durch Jod sub
stituirt werden (s. § 202).
Die durch Einwirkung von Chlor auf ameisensaure Aether
erhaltenen vollständig substituirten Producte sind dadurch in
teressant, dass sie das Radical der im freien Zustande unbe
kannten Chlorameisensäure enthalten (vgl. § 226). Aether mit
C4H5CLO2, C4H4CLO2. C4H3CI5O2, C1H2CI0O2,
C4HCI-O2 und endlich C4CISO2.
vierfachgechlorten Aether der Trichloressigsäure