Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

492 II. Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen. 
iC-.ÏIr,),} 0-2 
C3H5 , Diäthi/lmaimit 11. a. Solche Verbindungen können 
H } 0 
überhaupt bei den allgemeinen Bildungsweisen zusammenge 
setzter Aether entstehen, z. B. bei Einwirkung der Jodanhy 
dride einatomiger Alkohole auf mehratomige Alkohole oder auf 
deren Metallderivate, bei Einwirkung von unvollständigen Ha- 
lo'idanhydriden mehratomiger Alkohole auf Metallderivate ein 
atomiger Alkohole 11. s. w. Zuweilen finden sich diese Auhy- 
dridohydrate fertig in der Natur vor (s. $ 147). 
Ferner ist ein unbegrenztes Anhäufen von mehratomigen 
Badicalen im Anhydridoliydratmolecül möglich; solche sind im 
Allgemeinen die sogenannten Vohjulkohoh, als deren einfachste 
Repräsentanten Polyälhylenalkohole genannt werden können. 
Diese letzteren stellen die unvollkommenen, mehr oder weniger 
complicirten Anhydride des Aethylglycols vor. Setzt man 
C2H1 = R", so hat man folgende Reihe zweiatomiger Gruppen : 
allgemein [R"n On -1 {'. 
Jede dieser Gruppen wird, mit Wasserresten verbunden, 
eine zweiatomige alkoholische Substanz liefern, welche einer 
seits, wie alle Alkohole, eine Reihe bestimmter Derivate geben, 
andererseits aber, bei der Elimination der bindenden Sauerstoff- 
atomc, in Molecüle mit nur einem Radical Aethylen zerfallen 
kann. Die Bildung der Polyäthylenalkohole, welche zähe, um 
so weniger flüchtige Flüssigkeiten sind, je complicirter ihr Mo- 
lecitl, findet bei Vereinigung von Wasser oder Aethylglycol mit 
Aethylenoxyd, und bei Einwirkung von Bromäthylen auf Glycol 
statt (V' ü r t z , L 0 u r e n q 0). 
Der Grad der Complication eines Polyalkohols wird durch 
die Anzahl der reagirenden Molecüle bestimmt, gewöhnlich 
aber entsteht bei diesen Reaetioncn gleichzeitig eine ganze 
Reihe von Polyäthylenalkoholen von verschiedener Compli 
cation; überhaupt: 
(CsHiOjn + H2O = 
[(C2H4 11 On - 1 1" t 
II, 1 0î 
oder
	        
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