500 II- Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen.
welche substituirte Derivate des sogenannten Glycids C3H0O2 (wahr
scheinlich (Ca Jj5/"°J 0 = ° 3 ^J 0, — ILO,, das als selb
ständiges Molecül unbekannt ist (Reboul) vorstellen. Hier
her gehören: Epichlorhydrin oder Glycidchloranhydnd C3II5OCI,
Glycidäthylin C3II5 (C2 H5JO2 u. a. Alle diese Körper können
durch Verlust von HCl aus den entsprechenden unvollständigen,
einfachen oder substituirten Glycerinchloranhydriden, bei Ein
wirkung von Aetzkali, erhalten worden; z. B.
Dichlorhydrin Epichlorhydrin
C3H0CI2 j Q _ HC1 = C 3 H50C1
Aethylchlorhydrin
C2H5 } 0
C3H3CI — HCl = C3IE1C2H.MO2 u. s. w.
II } 0
Diese Derivate sind denen der Propionsäure isomer: Epi
chlorhydrin dem Chlorpropionyl, Aethylglvcid dem propion
sauren Aethyl, und diese Isomerie weist offenbar darauf hin,
dass in den Glycidderivaten weder Chlor noch der substituirte
Wasserrest direct mit oxydirtem Kohlenstoff vereinigt sind.
Andererseits erinnert die Fähigkeit zu direeten Vereinigungen,
die diese Körper besitzen, ungeachtet sie aller Wahrscheinlich
keit nach gesättigt sind, an Aldehyde, und deutet vielleicht das
Vorhandensein der Gruppe CHO in ihnen an. — ln der That
kann Epichlorhydrin mit Chlorwasserstoff Dichlorhydrin, mit
Aethylalkohol Aethylchlorhydrin u. s. w. geben:
C3IEOCI -f HCl = <**■<*} 0
C y. 1 C2H-, | 0
C3IEOCI -f O = C3H5CI u. s. w.
H 11 ! 0
Es verdient bemerkt zu werden, dass die Glycerinauhy-
dride den Anhydriden der Phosphorsäure vollkommen analog
scheinen:
Glyceriu
Diglycerin
Glycid
Glycerinäther
H2 J O2
C3 H5 ( n
Hjl 03
C3H3I 0
C3H.4 U
(C3II5 /"0( n
III 0
C3II5I n
C3H5I ° 3
H21 O2