11. Anhydridohydrate oder unvollständige Anhydride.
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als zur Substitution von sämmtlichem Hydratwasserstoff des
Alkohols erforderlich ist. Diese Körper werden, wie die Deri
vate von Glycerin, im Allgemeinen durch Wechselwirkung
zwischen Säure und Alkohol, hei erhöhter Temperatur, erhal
ten, und sind häufig von eharacteristischem bittern Geschmack.
Die Entstehung eines dem zweiten der obenerwähnten
Fälle entsprechenden Anhydridoliydrats ist denkbar z. B. für
Glycerin mit Milchsäure:
<№> 02
ico ! o .
fen,} 0
Von den drei alkoholischen im Moleciil enthaltenen Hydro-
xylen würden hier zwei mit dem Alkoholradical und einer mit
dem Säureradical Zusammenhängen.
Für Glycerin und Bernsteinsäure ist ferner möglich ein
Anhydridohydrat mit einem alkoholischen, an das Alkoholradi
cal gebundenen Hydroxyl:
Hi 0
C3H5' .
C4H4O2} 0-2
Andererseits ist aber für Glycerin mit denselben beiden Säu
ren, wie überhaupt für vielatomige’Alkohole mit vielatomigen
Säuren, die Möglichkeit der Existenz auch solcher Anhydrido
hydrate vorauszusehen, in denen sowohl Alkohol- als Säure
wasserreste enthalten sind und zwar (vgl. auch § 234):
H21O2 H 2 } 02
C3H5 C3H5,'
(C2H4} 0 C4H4CM 0 .
(CO
H
}°
H| 0
Zu solchen, von mehratomigen Alkoholen und Säuren ab
stammenden Anbydridohydraten, welche Alkohol- und Säure-
hydroxyle enthalten, gehören einige Körper, die nicht ganz
richtig Säuren genannt worden, z. B.:
Glycolbern- Glycerinschwefel-
steinsäure
(8. §• 223). Hl 0
C2H«, 0
C4H4O2' u
H} 0
H2} 02
C3H5
so 2 i
0
H } 0
Glycerinphos
phorsäure
ft) o*
Cs P0> 0 u - a -
H2} 02