H N und allgemein [R"n(HN)"n-i]"(H 2 N)2 .
R" J
Das Anhäufen von Iiadicalen, Stickstoff und Wasserstoff
im Molecül entspricht offenbar der Bildung von Polyalkoholen;
die bivalenten Ammoniakreste (HN/' spielen hier dieselbe Rolle
wie dort die Sauerstoffatome, und die univalenten Ammoniak
reste dieselbe Rolle wie dort die Hydroxyle*).
Ferner können für polyvalente Radicale natürlich auch
Ammoniakderivate mit einem Stickstoffatom bestehen oder
allgemein mit einer geringeren Anzahl von Stickstoffatomen,
als die, welche der Valenz des Radicals entspricht; z. B.:
?"i / \ N
N( = R"(HN)") , R"'N , R'"
\ ’ R"J N
Die Zusammensetzung der Radicale übt ihrerseits einen
gewissen Einfluss auf den Character der Ammoniakderivate
R'
u. a. m.
*) Das Anhäufen der Stickstoffatome im Molecül der Ammoniakderi
vate u. s. w. wird vielleicht auch zuweilen durch unmittelbares chemisches
Zusammenhängen dieser Atome bedingt. Eine solche Hypothese bedarf übri
gens noch fernerer Unterstützung durch Thatsachen. Bedenkt man, wie
v r eit die Diazoverbindungen, in welchen das Vorhandensein der unmittelbar
mit einander vereinigten Stickstoffatome fast mit Sicherheit angenommen
werden kann, von den Ammoniakderivaten u. s. w. nach ihren Eigenschaften
verschieden sind, so erscheint die obige Hypothese sehr gewagt. Bringt
man jedoch in Anschlag, wie sehr der chemische Character des Stickstoffs
durch die Natur der mit demselben vereinigten Elemente beeinflusst wird
(wie weit z. B. die chemische Function der metallähnlichen. Ammonimn-
gruppe (NIL)' von der der Gruppe (NO)' und (NO2) verschieden ist), so
kann dieser Hypothese doch nicht jede Wahrscheinlichkeit abgesprochen
werden. — Auf dieselbe gestützt, sucht man zuweüen den Umstand zu er
klären, dass einige Ammoniakderivate, trotzdem dass sie mehrere Stickstoff-
atome enthalten, sich doch nur mit einem Säuremoleciil zu vereinigen im
Stande sind. Besitzt das Ammoniakderivat BAH',N2 die Structur B/'flELNp,
so ist natürlich zu erwarten, dass es zweisäurig sein' muss; soll aber
seine Structur durch die Formel
R"1
LN)'/
N versinnlicht werden, so be-
№
hält in demselben nur eins der Stickstoifatome zwei freie Affinitätsein
heiten und das Molecül kann offenbar nur mit einem Säuremolecül sich zu
verbinden fähig sein.
(Anm. d. Verf. z. deutsch. Uebers.)