1. Amine oder Ammoniakderivate der Kohlemvasserstoft'radicale. 541
Fällen die Frage auftauchen, oh dies ein Monamin ist, oder
oh die Formel verdoppelt werden muss, ob also dieser Kör
per etwa ein mit jenem Monamin, für den man ihn hei Un-
kenntniss seiner Moleculargrösse halten kann, polymeres Di
amin ist*). Das Aethyliren oder Methyliren (Substitution des
Ammoniakwasserstoffs durch Aetliyl oder Methyl) kann auf
diese Frage antworten, weil man von Monaminen nur zu den
Salzen IF2H2NJ, E'yllNJ und endlich zu RbNJ übergehen kann,
während für Diamine ausser den Fällen, wo der Wasserstoff
in paariger Atomzahl substituirt wird P/'R^HiIS^D, R"R , .iH2iv2J2
und R"R' 6 N 2 J2, auch noch die Bildung des Salzes R"R5HN2J2
möglich ist (A. W. Hof man 11).
254. Von allen Aminen sind die gesättigten und aromati
schen Monamine am besten erforscht. Ausser den oben er
wähnten allgemeinen Darstellungsweisen giebt es für die ge
sättigten Amine noch viele andere. Von ihnen entstehen die
primären oder, wie sie auch sonst genannt werden, Amidalka-
lien bei Einwirkung von Aetzalkalien auf zusammengesetzte
etlier der sogenannten Cyansäure, und durch diese Reaction
sind sie zuerst erhalten worden (Würtz):
Ebenso verhalten sich auch die Aether der mit der Cyan-
Wirkt man mit Katriumalkoholat auf cyansaure Aether
ein, so kann direct ein tertiäres Amin erhalten werden (A. W.
Hofmann) z. B.:
*) Ein ähnliches Yerhältniss besteht z. B. zwischen Vinylamin jj * >N =
Einatomige oder Monamine.
Cyansäure
C ^} 0 + 2KIIO = HsN + ^°j O2
Cyansaurer Aether
c ß'} 0 + 2KH0 - ¿11 N + k?} 02 •
Triäthylamin
(C 2 h 5 ) 3 k +