542 III- Verbindung, d. Kohlenstoffs mit tri- (u. penta-) valentem Stickstoff.
Eine doppelte Zersetzung der zusammengesetzten Aether,
besonders der salpetersauren, mit Ammoniak unter Erwärmung
führt häufig zur Bildung sowohl von primären, als auch von
secundären (.Imid-) und tertiären {Nitril-) Aminen (Junca-
della, Carey Lea); z. B.:
oder
X K'} 0 + 2№N - h} N + №)} 0
°) + 4H ^ T - E '^ T + KiNaJ °) •
Die Einwirkung von Alkoholjodanhydriden auf metallische
Ammoniakderivate (z. B. auf Mercuraminoiiiumverbindangcri)
kann ebenfalls zur Bildung von Aminen führen (Müller,
Sonnenschein).
Ungesättigte Amine mit den Radiealen (CnfUn-i)' können
auf dieselbe Weise wie die gesättigten erhalten werden: Allyl-
amin bildet sich z. B. bei Einwirkung eines Alkohols auf cyan
saures Allyl, und die Salze der Allylamine von verschiedenen
Substitutionsgraden, besonders Jodtetrallylammonium, entstehen
bei Einwirkung von Jodallyl auf Salmiakgeist sogar bei ge
wöhnlicher Temperatur (A. W. Hof mann und Cahours).
Ausserdem giebt es Entstehungsfälle für ungesättigte Amine
durch Verlust von Haloidwasserstoffsäure aus den Haloidderi-
vaten gesättigter Amine: Amine, die das Radical (C2HiBr)
enthalten, geben z. B. unter dem Einfluss von Alkalien die
entsprechenden ungesättigten Amine, welche das ungesättigte
Radical Vinyl (C2H3) einschliessen.
Was die aromatischen Amine anbelangt, so kann das
mehr als die übrigen erforschte Phenylamin (Krystallin, Kya-
nol, Benzidam) Anilin } N als Hauptrepräsentant derselben
gelten Ausser der allgemeinen Darstellungsweise (durch Re-
duction von Nitrobenzol) giebt es für diesen Körper noch an
dere : bei Einwirkung von Phenol auf Ammoniak, bei trockener
Destillation einiger Amidosäuren durch Verlust von Kohlen
säure u. a. Seine Entstehung aus Amidosäuren entspricht
vollkommen der Bildung von Benzol aus Benzoesäure oder von
Phenol aus Salicylsäure. Auf diese Weise ist Anilin aus
Amidobenzoesäure-iJSewzA'SiWm) und aus Antranilsüure erhalten
worden, von denen die erstere Oxybenzoe- und die zweite Sali-