544 HI. Verbindung, d. Kohlenstoffs mit tri- (u. penta-) valentem Stickstoff.
actioneu die liolle des Ammoniaks zu übernehmen (unter andern
z. B. mit Kupfer-, Quecksilber-, Platinverbindungen den Am
moniakverbindungen entsprechende Derivate zu bilden), besitzen
einige von ihnen noch eigentümliche Umwandlungen. So giebt
salpetrige Säure (oder Salpetersäure und Stickstoffoxyd, oder
salpetrigsaures Silber mit Salzsäure) in wässriger Lösung mit
Anilin Phenol, d. h. sie bewirkt eine Substitution des Ammoniak
wasserrests durch einen Wasserrest (vgl. § 139), und mit ge
sättigten Aminen bilden sich salpetrigsaure Aetker (vgl. § 252
in der Anmerk.).
Die Jodverbindungen vollständig substituirter gesättigter
einatomiger Ammoniumverbindungen besitzen die interessante
Fähigkeit, sich mit 2 oder 4 Atomen Jod zu vereinigen
(Weltzien), indem sie Tri- oder Pentajodverbindungen, so
genannte Polyjodide IJ4NJ3 und IP4NJ5 bilden, welche krystal-
linische Körper von dunkelvioletter oder dunkelgrüner Farbe
sind. Diese Färbung deutet schon auf die lockere Bindungs
art des in ihnen enthaltenen Jods hin (vgl. § 84).
Die Salze der aromatischen und der noch weiter vom
Sättigungspunct entfernten Amine sind im Allgemeinen schwer
in Wasser löslich und krystallisiren leicht. — Diese Amine, wie
z. B. Anilin, Naphtylamin, besitzen noch die characteristisclie
Eigenschaft, bei Einwirkung einiger Oxydationsmittel (Subli
mat, Chlorkalk, Arsensäure, Vierfachchlorblei u. a.) gefärbte
Körper zu bilden, die, wie es scheint, überhaupt mehr oder
weniger complicirte mehratomige Amine vorstellen.
Vollständig substituirte Ammoniumverbindungen sind ge
wöhnlich nicht flüchtig: beim Erwärmen giebt z. B. Teträthyl-
ammoniumjodür Triäthylamin und Jodäthyl, und das Hydrat
dieser Ammoniumverbindung zerfällt in Triäthylamin, Aethylen
und Wasser:
(C 2 Hó)4K| 0 _ (C , Hä ) 3 N + C2H4 + H;0 .
Mehratomige Amine.
255. Mehratomige Amine, die gewöhnlich je nach der
Quantität des ammoniakalischen Stickstoffs Diamine, Triu-
mine, Tetramine genannt werden, bilden sich, ausser durch die
oben beschriebene allgemeine Methode, noch durch doppelte