546 HI. Verbindung, d. Kohlenstoffs mit (tri- u. penta-) valentem Stickstoff.
Die Bildung von Rosanilin geschieht wahrscheinlich nach der
Gleichung:
(CeHs/HvN + 2[C7H7)'H-2N] + 30 = C20H19N3 + 3H 2 0
(A. W. Hofmann).
Ferner entsteht durch Reduction von Trinitrophenol ein
Derivat des Picrolriamins (CJL/"(H 2 N)3 (Lautemann) (vgl.
§ 161), und heim Reduciren von Trinitronaphtalin und Tetra-
nitronuphtaUn bilden sich (Lautemann und d’Aguiar) ähn
liche alkalische Derivate mit drei und vier Atomen ammoniaka-
lischem Stickstoff im Molecül u. s. w.
iHN
Diamine von der allgemeinen Formel > di der
aber an Stelle eines Theils von Wasserstoff einatomige aroma
tische Kolilenwasserstoffradicale stehen, können bei Mitwirkung
einatomiger Säureradicale erhalten werden. In der angeführ
ten Formel bedeutet R'" einen Kohlenwasserstoffrest eines
Säureradicals, und die drei freien Affinitätseinheiten kommen
hier also, aller Wahrscheinlichkeit nach, einem Kohlenstoff
atom zu (z. B. j^ 3 = Acetylrest).
Diese Diamine, z. B. das ziveifachphenylirte, das zweifach-
naphtylirte u. a., entstehen bei Wechselwirkung von Säurechlor
anhydriden (oder der Säuren selbst), Dreifachchlorphosphor
und Anilin oder Naphtylamin (A. W. Hofmann). Aus Chlor-
acetyl und Anilin bildet sich namentlich das Amin C14H14N2 =
C2H3I
(CoH 5 ) 2 y N2 . Durch Aethyliren kann in diesen Aminen das
H J
restirende Ammoniakwasserstoffatom substituirt werden, und
ferner ist natürlich ein Uebergang zum Hydrat des vollständig-
substituirten Ammoniums möglich*).
*) Dem einfachsten solcher Diamine würde die Formel CH ,N2 =
HA N
(CH) wJ . zukommen. Es ist in der That ein Körper bekannt, welcher
H } N
das chlorwasserstoffsaure Salz eines Amins von dieser empirischen Zusam
mensetzung vorstellt und sich bei Einwirkung von Alkohol auf die salzsaure
Verbindung der Blausäure bildet (Gautier):
CNELC1 + -(^ C "h | °) = CH:,N 2 C1 + CAECl + ¡JgJj 0 .
Das Amin selbst ist unbeständig und kann nicht aus dem Chlorwasserstoff