3S Allgemeine Begriffe.
wird, hauptsächlich für den Kohlenstoff, vollkommen durch U]
Thatsachen bestätigt. So sind in der That unter den Verbin- ( 1<
düngen des Kohlenstoffs mit irgend einem univalenten Element P 1
(hauptsächlich mit Wasserstoff) ausser solchen Körpern, deren
Molecül ein Atom Wasserstoff enthält, noch eine ganze Menge
Stoffe mit complicirteren Molecülen bekannt. Die Entstehungs
weise dieser Stoffe weist darauf hin, dass die Kohlenstoffatome a l
hier mit einander verbunden sind. Wirkt z. B. Methyljodür hi
auf Zinkmethvl, so entsteht der Kohlenwasserstoff C-2He : J e
2CH3J + ZniCH:()-2 = Zn J 2 + 2C->H«. &
Offenbar verbinden in diesem Kohlenwasserstoff die Affi- sa
nitätseinheiten der Kohlenstoffatome, welche einerseits auf Jod, 111
andererseits auf Zink einwirkten, nun die Kohlenstoffatome
selbst mit einander. Ueberdies stimmt die Zusammensetzung GM
der, mehr als ein Atom Kohlenstoff enthaltenden, Kohlenw T as- se
serstoffe und ihrer Derivate vollständig mit dem oben über Va-
lenz und chemische Structur Gesagten überein. lsl
Zur Vereinigung zweier Atome mit einander sind wenig- se
stens zwei Affinitätseinheiten erforderlich (s. § 24); ist also
die Valenz des einen der sieh vereinigenden Atome a, die un
des andern = ai, so ist die grösste Valenz der aus diesen zwei ( ^ e
Atomen bestehenden Gruppe = (a + a 0 — 2. Bei derWech-
selwirkung zweier Kohlenstoffatome ist a = 4 und ai --= 4, so '
folglich ist (a + ai) — 2 = 6; die Valenz drei vereinigter sc ^
Kohlenstoffatome ist = (4 —J— 4 —}— 4) — (2 + 2) = 8*, für an
vier Atome ist sie 16 — 6 = 10 und überhaupt kann das
Maximum der Valenz einer aus n Atomen Kohlenstoff beste- bta
henden Gruppe durch die allgemeine Formel
4n — (n — 1). 2 = 2n + 2
ausgedrückt werden. Diese Formel zeigt, dass u Atome Koh
lenstoff, die zu einer Gruppe vereinigt sind, zur Bildung eines
gesättigten Molecüls, noch 2n -j- 2 Atome eines univalenten
Elements, z. B. Wasserstoff, binden können.
In der That existirt eine ganze Reihe von Kohlenwasser- au<
stoffen, deren Zusammensetzung durch die Molecularformel
CnH>n + 2 ausgedrückt wird.
Ferner findet das, was oben von einem Kohlenstoffatom,
und überhaupt von polyvalenten Atomen, bezüglich der Bil-
düng ungesättigter Molectile gesagt worden, auch bei diesen
complicirteren Körpern Anwendung; so kennt man von den