Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

552 III. Verbindung, d. Kohlenstoffs mit tri- (u. penta-) valentem Stickstoff. 
Von den Hydrataminen sind die des Aethylens am besten 
erforscht. Sie bilden sich leicht beim Mengen von Aethylen- 
oxyd mit wässrigem Ammoniak, wobei bald eine energische 
Reaction eintritt (Würtz). Diese Hydratamine sind stark al 
kalische, nichtflüchtige Flüssigkeiten von Syrupsconsistenz und 
sind fähig, krystallisirbare Salze zu geben. 
Zu den Hydrataminen gehört natürlich auch das sogenannte 
Glyceramin C3 , welches bei Einwirkung von Ammoniak 
und Wasser auf Glycerindibromhydrin erhalten worden. Zu 
ihnen gehören ohne Zweifel auch Körper, welche bei doppel 
ter Zersetzung von Ammoniak mit den, Wasserreste enthalten 
den aldehydartigen Substanzen entstehen. Ein solcher Körper 
ist wahrscheinlich das sogenannte Hydrosalicylamid oder Sal- 
hydramid, das sich aus Salicylaldehyd bildet (s. § 254). End 
lich können Hydratamine, wie es scheint, auch auf eine der 
Bildung der Amine entsprechende Weise erhalten werden; 
z. B. bei trockener Destillation von Amidosalicylsäure (Salicyl- 
säure, in der ein Atom Wasserstoff durch den Rest H2N sub- 
stituirt ist) entsteht (Schmitt), durch Verlust von Kohlen 
säure ein sauerstoffhaltiges Amin, das ohne Zweifel Oxyanidn 
258. Zu den substituirten Ammoniakderivaten gehören im 
Pflanzenreich vorkommende alkalische Körper, die allge 
mein Alkaloide genannt werden, und denen die Pflanzen oder 
Pflanzentheile öfters ihre giftigen oder heilsamen Eigenschaften 
verdanken. Alles, was über diese Körper bekannt ist, bestä 
tigt zur Genüge, dass die Gesetze, welche aus dem über die 
Umwandlungen verschiedener künstlich-bereiteter Amine Be 
kannten gefolgert worden, auch auf sie bezogen werden können. 
Ungeachtet jedoch der zahlreichen Untersuchungen, die über 
viele Alkaloide angestellt worden, giebt es unter ihnen doch 
Cu Hi, vorstellt. 
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Alkaloide.
	        
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