3. Amide oder Ammoniakderivate der Oxykoklemvasserstoffradicale. 5ß7
Amin-Amide.
26E In den Aminen hängt der Ammoniakstickstoff direct
mit liydrogenisirtem und in den Amiden mit oxydirtem Kohlen
stoff zusammen. Demgemäss werden Säuren, die sowol Alko
hol- als Säurewasserreste enthalten, hei vollkommener Substi
tution dieser Wasserreste durch Ammoniakreste, Amide von
gemischtem Character Aminamide bilden. Solche sind z. B.:
Von diesen Amiden sind bisher noch sehr wenige darge
stellt worden; von den drei angeführten ist einstweilen nur
das Benzalaninamid bekannt, welches bei der reducirenden Ein
wirkung von Schwefelammonium auf Nitrobenzamid
erhalten worden.
Ein gemischter Character kommt auch solchen Ammoniak
derivaten zu, welche als Ammoniak erscheinen, in dem der
Wasserstoff theils durch Alkohol-, theils durch Säureradicale
substituirt ist. Diese Substanzen können offenbar sowohl
nach der Natur der Radicale, als nach Complication des Mole-
cüls ausserordentlich mannichfaltig sein, und in solchen Fällen,
wo durch die Wirksamkeit mehratomiger Radicale die Reste
mehrerer Amin- oder Amidmolecüle zu einem Molectil vereinigt
werden, kann die Structur der entstandenen Körper äusserst
verwickelt erscheinen, obgleich dieselbe im Grunde genommen
denselben bestimmten einfachen Gesetzen, wie in einfacheren
Ammoniakderivaten, unterliegt.
Aminamidderivate der letztem Art entstehen im Allgemei
nen sehr leicht und in Folge der Verwandlungen, welche der
Bildung von Aminen oder Amiden vollkommen analog sind,
wenn zur Reaction statt Ammoniak substituirtes Ammoniak
verwandt wird; z. B. Methylamin, Aethylamin, Diäthylamin
geben mit zusammengesetzten Aethern oder Säurechloranhy
driden methi/lirle, älhylirte oder diäthylirte Amide, Anilin bil
Amid der Amid der Oxyben-
Milchsäure zoesäure (Benz-
Amid der
Aepfelsäure
alaninamid)
u. s. w.