572 HI. Verbindung, d. Kohlenstoffs mit tri- (u. penta-) valentem Stickstoff.
moniakentwickelung’, methylirlen Glycolylharnstoff (Methylhy
dantoin):
Kreatinin
(methylirtes Glycolyl-
guanidin) Methylhydanto'in
C IV ) CO t
CHa° R + ft0 -Ca°U + H ,N.
Hä ) H l
Diese Umwandlung zeigt wieder die nahen Beziehungen der
in Bede stehenden Körper zu den Harnsäurederivaten und
macht es wahrscheinlich, dass Glycocyamidin auf eine ähnliche
Weise in Glycolylharnstoff (Hydanto'in) und Guanidin in Harn
stoff verwandelt werden können: *)
Guanidin Harnstoff
Kreatin und Kreatinin sind beide starr, krystallinisch und
von schwach - alkalischen Eigenschaften. Für das letztere ist
die Fähigkeit, mit Chlorzink eine besondere schwer lösliche
Verbindung zu geben, characteristisch.
Aehnliche substituirte Derivate sind auch Thcobromin,
welches sich im Cacao findet, und Thein oder Caffein, das im
Thee, Kaffee und auch einigen anderen Pflanzen angetroffen
wird. Beide sind ihrer empirischen Formel nach dem Xanthin
homolog:
Xanthin Theobromin Caffein
C5H4N4O2, C7H8N4O2, CSH10N4O2 .
Caffein stellt eigentlich methylirtes Theobromin vor und
kann wirklich durch Austausch von Wasserstoff gegen Methyl
aus diesem letzteren erhalten werden (Strecker). Theobromin
enthält seinerseits ebenfalls Methyl, so dass im Caflfem eigent
lich 2CH3 enthalten sind. Dieser Umstand wird dadurch be
wiesen, dass aus Caffein, beim Oxydiren mit Chlor und Wasser,
*) Eine thatsächliche genetische Beziehung zwischen Harnstoff und
Guanidin ist bekannt: beim Erhitzen von Biuret, welches selbst aus dem
Harnstoff entstehen kann (s. § 259), im Chlorwasserstoffgas, wird Guanidin
gebildet (Finckh):
Biuret Guanidin
ScO(HaN)?} HN “ C ° 2 = Civ,HN/'H,N)G .
(Anmerk. d. Verf. z. deutsch. Uebers.)