4. Hydratamide.
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Alle diese Körper werden bei den für Amide gewöhnlichen
Darstellungsweisen gewonnen und können Umwandlungen, die
für Amide characteristisch sind, unterliegen; so z. B. geben sie
bei Einwirkung von Alkalien, unter Ausscheidung von Ammo
niak, das Salz der Säure. Natürlich können sie ausserdem
auch solche Reactionen eingehen, die durch die Anwesenheit
der Alkoholwasserreste im Molecül bedingt werden.
Hydratamide anderer Art, die den ersteren isomer sind,
aber nur Säurewasserreste enthalten, werden Amidosäuren ge
nannt. Als Beispiele der einfacheren unter ihnen mögen dienen:
Amidoessigsiiure (Glycocoll, Glycin, Leimzucker), Amidopro-
pionsäure (Alanin),*) Amidovaleriansäure (Butulanin), Amido-
» *) Es müssen natürlich zwei isomere Amidopropionsäuren existiren:
Alanin der Gähruugsmilchsäure oder Alanin der Paramilch-
eigentlich sogenanntes Alanin säure
|CHs |CH 2 (H2N)
(CH-2
(CO(HO)
Die zweite dieser Substanzen ist so gut wie unbekannt. Nach der
Angabe von H, L. Buff soll dieselbe bei der Einwirkung von nascirendem
Wasserstoff auf Cyanessigsäure entstehen können | C0(HO)^ —
CH 2( H 2 Nk
,CH 2 I und durch Salpetrigsäure sich in Paramilchsäure überführen
ICO(HO) /
lassen. Dieselbe Substanz glaubt Schnitze durch längere Einwirkung
von concentrirtem Barytwasser auf Caffeidin erhalten zu haben.
Für complicirtere Amidosäuren sind , wie leicht einzusehen ist,
mehrere Isomeriefälle möglich. Es müssen z. B. nicht weniger als fünf
isomere Amidobuttersäuren bestehen können und zwar:
der Buttersäure
entsprechende
der Isobuttersäure
entsprechende
1.
2.
3.
' 4. 5.
(CHa(HaN)
Ich 2
Ich,
lCO(HO)
|CH 3
ICH(HoN)
)CH 2
ICO(HO)
iCHs
Ich 2
|CH(H 2 N)
lCO(HO)
|C|H,N){Ca
lcO(HO) |CO(HO)
Die chemische Structur der gegenwärtig bekannten complicirteren Ami
dosäuren ist noch nicht mit Sicherheit festgestellt. Man kann jedoch ver-
muthen, dass dem Butalanin und dem Leucin, welche mit den aus Gäh-
rungsbutyl- und Gährungsamylalkoliol entstehenden Aldehyden synthetisch
bereitet werden, folgende Structurformeln zukommen (vgl. §§ 135 u. 136):
Butlerow. 37
CH(H 2 N)
COiHO)