Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

4. Hydratamide. 
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worfen sind, mögen Diglycolamid- und TriglycolamidsÜure 
(Heintz) dienen, welche Producte der Einwirkung der Mono 
chloressigsäure auf Ammoniak sind und hei dieser Reaction 
neben Glycocoll entstehen. Betrachtet man Glycocoll als pri 
märes Amid, so erscheinen die beiden genannten Säuren als 
secundäres und tertiäres Amid: 
wo R' = 
Glycocoll 
(CH-2 
ho 
Diglycolamidsäure 
S4* 
Triglycolamidsäure 
R' 3 N 
ist. Hieraus leuchtet ein, dass Digly- 
colamidsäure zweibasisch, Triglycolamidsäure dreibasisch sein 
muss. Die erstere kann sich, ähnlich dem Glycocoll noch mit 
Säuren vereinigen: in der letzteren ist diese Fähigkeit, wahr 
scheinlich durch den verhältnissmässig grossen Sauerstoffge 
halt, geschwächt.*) 
*) Dass in der Diglycolamid- und Triglycolamidsäure die Gruppen 
ГСН ° 1 r 
LCOiIIOiJ ~ ^ durch das Stickstoffatom zusammengehalten werden, 
leuchtet auch dadurch ein, dass bei der Einwirkung von Aethylamin auf 
C2H5 I 
Monochloressigsäure, neben dem Aethylglycocoll К/ j N nur noch die 
Aethyldiglycolamidsäure j> N entsteht, während das Diäthylamin mit 
Chloressigsäure nur Diäthylglycocoll allein ^ 2 ß 5 ^ 2 j N liefert (Heintz). 
Als Beispiel eines bedeutenden Anhäufens der Ammoniakreste im Mo- 
lecül mag hier zugleich die Existenz von Triglycolamidsäuretriamid 
[{coCHsN) ]1 N = CelliiOaNi erwähnt werden. Diesen Körper erhält 
man durch Einwirkung von Ammoniak auf Triglycolamidsäureäther 
CH* . и 
CO 1 q N, welcher selbst durch Erhitzen von Silbersalz dieser Säure 
C2H5 / u j3 
mit Jodäthyl bereitet werden kann (Heintz). 
Es ist ferner die Verwandlung von Interesse, welche die Diglycolamid 
säure unter Einwirkung von Salpetrigsäure erleidet. Hierbei entsteht eine 
als Nitrosodiglycolamidsäure bezeichnete Substanz, welche als Diglycol 
amidsäure angesehen werden kann, in der ein Atom Wasserstoff durch 
ilie Gruppe (NO) vertreten ist (Heintz). Diese Verwandlungsweise 
könnte möglicher Weise den secundären Ammoniakderivaten (zu denen die 
Diglycolamidsäure gehört) im. Allgemeinen eigen sein; wenigstens wird bei
	        
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