42
Allgemeine Begriffe.
2 Gwtli. Wasserstoff), die Grösse der Moleclile dieser Kohlen*
Wasserstoffe aber ist sehr verschieden, und kann durch die
Formeln C2H4, C3H0, CiHs u. s. w. ausgedrückt werden. Hier
aus kann man schon auf ihre physikalischen Eigenschaften,
besonders auf ihre Dampfdichte, und auf die Zusammensetzung
ihrer Haloidverbindungen sehliessen. In der That haben z. B.
Chlorverbindungen dieser Kohlenwasserstoffe folgende Formeln:
C2H1CI2, CsHeCla, C 4 H 8 C1 2 u. s. w.
Zugleich ist das specitische Gewicht des gasförmigen Koh
lenwasserstoffs Gjlif, (Propylen) um l /z grösser als das speei-
fische Gewicht des Aethylens (C2H4), das specitische Gewicht
des gasförmigen Kohlenwasserstoffs C4H8 (Butylens) doppelt so
gross als das des Aethylens u. s. w. Mit einem Wort, diese
Stoffe bilden eine Reihe von Molecülen, in der das nächstfolgende
stets complicirter ist als das vorhergehende, obgleich in allen
das Verhältniss des Kohlenstoffs zum Wasserstoff dasselbe ist.
Ein solcher Zusammenhang zwischen der Zusammensetzung
der Körper heisst Polymerie; C2II4, C3H0, C4HS, CnH2n
werden polymere Körper oder Polymere genannt.
Isomcrie und Mctamerie im Allgemeinen. Verschiedenartigkeit der
Radicale. t fl
43. Körper von gleicher procentischer Zusammensetzung,
deren Moleclile gleiche Grösse besitzen, können dessen unge
achtet nach ihren Eigenschaften verschieden sein. Diese Er
scheinung ist unter den Kamen Isomerie und Metamerie be
kannt, und die Körper, bei denen sie auftritt, werden isomere
und metamere Körper (Isomere, Metaniere) genannt. Unter Me
tamerie versteht man gewöhnlich einen sich leichter heraus-
stellenden Unterschied; häufig jedoch werden diese beiden Aus
drücke verwechselt.
Isomerie und Metamerie werden durch einen grösseren
oder geringeren Unterschied in der chemischen Structur be
dingt. Dasselbe drückt man aus, indem man sagt, dass die
Verschiedenartigkeit der Eigenschaften der eine gleiche procen-
tische Zusammensetzung besitzenden Körper von der Verschie
denheit der Radicale, oder von der Verschiedenheit der näheren
Bestandtheile, abhängt. Selbstverständlich ist es, dass zwei
Moleclile von gleicher Grösse und Zusammensetzung, aber von
ungleicher chemischer Structur, d. h. solche zwei Moleclile, in