Äoj + KCN
Ferner lassen sich, von den aromatischen Aminen aus
gehend, Nitrile bilden, und zwar durch Destillation dieser
Amine mit Oxalsäure, wobei substituirte Formamide entstehen,
welche beim Erhitzen mit concentrirter Salzsäure in Nitrile ver
wandelt werden (A. W. Hofmann, vgl. § 177a); z. B.
Phenylformamid
•£} N + C2 h';} ° 2 — ofa[ n + h,o + co 2
und ■ ' H|
C 8 Hr, I „
CHO) N — + №0 .
Benzonitril bildet sich auch noch neben verschiedenen an
deren Producten, beim Durchstreichen von Anilindämpfen durch
glühende Köhren. Da hier unter anderen auch Blausäure auf-
tritt, so geschieht diese Bildung von Benzonitril wahrscheinlich
nach der Gleichung (A. W. Hofmann):
CNH
N = C7H5N + H 3 N .
Einige Nitrile entstehen beim Oxydiren stickstoffhaltiger
Substanzen animalischen Ursprungs, als: Leim, Eiweiss u. a.
Die beiden einfachsten, Ameisensäure- und Oxalsäurenitril
(Cyanwasserstoff und Cyan), werden ausserdem durch besondere
Reactionen erhalten (s. § 270). Diese zwei einfachsten Nitrile
sind bei gewöhnlicher Temperatur gasförmig, die meisten an
deren stellen Flüssigkeiten vor; das Naplityl enthaltende Nitril
/C10H7
1CN
(QN erstarrt alhnälig schon bei gewöhnlicher Temperatur
(Merz). Alle Nitrile sind mehr oder weniger flüchtig und be
sitzen einen starken Geruch.
Mit Alkalilauge gehen die Nitrile, unter Aufnahme der Ele
mente von Wasser und Ammoniakentwickeluug, leicht in die *)
*) Diese Reaction bietet nun den leichtesten Weg zur Darstellung der
Säure CnHsOo (s. § 177a).
Butlerow.
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