594 HI. Verbindung, d. Kohlenstoffs mit tri- (u. penta-1 valentem Stickstoff.
Salze der entsprechenden Säuren über. Der Uebergang in die
Säure geschieht auch beim Kochen von Nitril mit Säuren; z. B.
Mit Haloidwasserstoffsäuren, wie auch mit den Halo'iden selbst,
verbinden sich die Nitrile direct (Engler, Gautier); z. B.
In dem letzteren Falle bilden sich, Avie es scheint, die halo'id-
Avasserstoifsauren Verbindungen der haloidsubstituirten Nitrile
und namentlich unterliegen die halo'idwasserstoffsauren Nitrile
mit Wasser den Reactionen: .
während die Verbindungen von Nitrilen mit Brom unter ähnli
chen Verhältnissen Säureamide mit gebromtem Radical geben.
Mit verschiedenen Haloidverbindungen der Metalloide und
Metalle können die Nitrile ebenfalls Verbindungen eingehen.
Für einige Nitrile, besonders für Acetonitril (Cyanmethyl),
sind gechlorte und nitrirte Derivate bekannt; z. B. trichlor-
essigsaures Ammoniak, mit Phosphorsäureanhydrid destillirt,
giebt dreifachgechlortes Acetonitril C2CI3N. Benzonitril kann
mit Salpetersäure direct in das krystallinische Mononitrobenzo-
nitril übergehen, und verschiedene Nitroderivate des Acetonitrils
werden aus sogenanntem Knallquecksilber und Knallsilber er
halten (Schischkoff). Diese beiden letztgenannten Sub
stanzen Averden bereitet , indem man die genannten Metalle in
einem Ueberschuss von Salpetersäure löst und diese Lösungen
mit einem Zusatz von Weingeist envärmt. Sie erscheinen als
Aveisslichgraue, schwerlösliche, feine Krystalle und besitzen in
hohem Grade die Fähigkeit, sich durch Erwärmung, Schlag
oder Reibung mit äusserst heftigen Explosionen zu zersetzen.
C3H5N + 2HBr = CsHtNBh
C3H5N + Br 2 = CsHöNBro.
C 3 H 5 NBr = |
CiHiBr
CNHBr
Propionsäure
CO(HO)
^ -f- ILNBr -j- HBl
öder
Benzamid
C7H5OI
H2 I.
'} N + 2HBr ,