004 HI. Verbindung, d. Kohlenstoffs mit tri- (u. penta-) valentem Stickstoff.
so gross ist, wie es durch die oben angeführten Formeln ge
geben worden. Von diesen gemischten Verbindungen genügt
es, folgende hier anzuführen:
Natrium - Kalium - Ferro cyanür
(CyeFe'T'KsNa + 3H 2 0
Oxyduleisen-Kalium-Ferrocyanür
(Cy 6 Fe") IV Fe"K2
• Oxyduloxydeisen-Ferricyanür (Pelouze’sches Grün)
(CyeFe"V"Fe4'"Fe" 3 .
Bei Behandlung des gelben Blutlaugensalzes mit Salpeter
säure (Playfair), oder des rothen Salzes mit Untersalpeter
säureanhydrid (Bauge, Hadow) entstehen besondere Salze,
Nitrosoferrici/anüre oder Nitroprusside, die sich durch die cha-
racteristische Fähigkeit auszeichnen, mit löslichen Schwefel-
metallen eine schön-violette, rasch vorübergehende Färbung zu
geben. Die Zusammensetzung des bekanntesten dieser Salze,
des Nitroprussidnatriums , scheint der einfachsten Formel
Cy5Fe'"(NO)Na2 -f- 2H>0 zu entsprechen. Es tritt in rothen,
leicht löslichen Krystallen auf.
Cyanüre der kohlenstoffhaltigen Radicale.
272a. Das directe Zusammenhängen aller Kohlenstoffatome
im Molecül ist für die oben als Nitrile beschriebenen Cyanver
bindungen der Alkoholradieale characteristisch. Diese Charac-
teristik gilt jedoch natürlich nicht für das einfachste Nitril, für
Cyanwasserstoff, in welchem nur ein Kohlenstoffatom, das von
Cyan, und statt eines Alkoholradicals ein Wasserstoffatom ent
halten ist. Ob man im Cyanwasserstoff das Cyan durch seine
Kohlenstoff- oder seine Stickstoffaffinität an das Wasserstoff
atom gebunden denkt, so bleibt die Umwandlung, welche unter
Aufnahme von Wasserelementen stattfindet, leicht begreiflich:
1. (CHjN + 2H2O = CB2O2 -|- H 3 N
2. C(HN) + 2H2O = CH2O2 + H 3 N.
Die erstere dieser zwei Gleichungen setzt voraus, der ganze
Wasserstoffgehalt des sich bildenden Ammoniaks rühre vom
Wasser her, die zweite nimmt an, ein Wasserstoffatom stamme
vom Cyanwasserstoff selbst ab. — Hat man nun ein complicir-
teres Cyanür, in welchem statt des Wasserstoffatoms der Blau-