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Allgemeine Begriffe.
endlich, die entferntesten > einfachsten) Kadicale doch verschie
den sein.
44. Aus dem Gesagten lässt sich der Zusammenhang, wel
cher zwischen der Verschiedenheit der Kadicale und der Iso
merie oder Metamerie besteht, erkennen; ferner sieht man,
dass der Begriff von Isomerie oder Metamerie sich leicht auf
den einfacheren und bestimmteren Begriff* von der Verschie
denartigkeit der chemischen Structur zurückführen lässt.
Nimmt man diesen letzteren Begriff als leitendes Princip
an, so bemerkt* man bald, wie überaus mannigfaltig die Ver
schiedenartigkeit der Molecüle von gleicher Grösse und glei
cher procentischer Zusammensetzung sein kann, und dennoch
wird es möglich, bezüglich der Kohlenstoffverbindungen, so
wohl der „Isomerie“ wie der „Metamerie“ eine bestimmte Be
deutung zuzuschreiben. Bezeichnet man die mit einander che
misch unmittelbar zusammenhängenden Kohlenstoffatome als
Kohlenstoffkem, so kann man der Metamerie und der Isomerie
folgende Detinition (Markownikoftj geben: metamer sind Mole
cüle, welche der Quantität des Kohlenstoffs nach verschiedene
oder mit ungleichen Aequivalenten verbundene Kohlenstoffherne
einsch/iessen; isomer*) sind jene empirisch gleich zusammenge
setzten Molecüle, deren Kohlenstojfkem oder einzelne Kohlen-
stojfherne dieselbe Anzahl von Kohlenstoffätomen enthalten und
mit derselben Anzahl gleicher Aequivalente (Affinitätseinheiten)
anderer Elemente vereinigt sind, icelche letzteren aber gegen
die einzelnen Kohlenstoffatome eines jeden Kohlenstoffherns ver
schieden vertheilt sind. Metamer sind z. B. essigsaures Methyl,
ameisensaures Aethyl und Propionsäure. Die empirische For
mel aller dieser Körper ist C3IKO2, die Verkeilung der Kohlen
stoffatome in ihnen ist aber verschieden, wie dieses schon aus
ihren abgekürzten rationellen Formeln hervorgeht:
Essigsaures Methyl Ameisensaures Aethyl Propionsäure
Ein ähnliches Beispiel bieten folgende Analoga des Am
moniak dar:
*) Anstatt des Ausdruckes ,.isomer“ wird zuweilen in dem liier ausge
sprochenen Sinne der Ausdruck „absolut isomer“ gebraucht.
Unterschied zwischen Isomerie und Metamerie.
CslisOl n
H I u