Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

026 HI. Verbindung, d. Kohlenstoffs mit tri- (u. penta-) valentem Stickstoff- 
Stellung der einfacheren Indigoderivate lässt die nahen Be 
ziehungen ihrer Zusammensetzung leicht erkennen: 
Indol 
CsHtN 
Oxindol 
C 8 HtNO = CsHtiN(HO) 
Dioxindol 
C8H7NO2 = C 8 H 5 N(HOj2 
Indigo Indol 
CsHöNO = CsILN — H-2 + 0 
Isatin Oxindol 
C8H5NO2 = CsILNfHO) — Ho + 0 = CsH 4 NO(HO) . 
Was die chemische Structur des als Ausgangspunct anzu 
sehenden Indols anbetrifft, so sei nur bemerkt, dass in dem 
selben jedenfalls die Kohlenstoffgruppirung Ce VI des Benzols 
enthalten ist, und dass das noch darziistellende Azocinnamol 
mit dem Indol polymer wäre. Die Anwesenheit der Grup- 
pirung Cc vi in den Indigoderivaten offenbart sich unter anderen 
in folgenden tiefergreifenden Verwandlungen: durch Einwirkung* 
von geschmolzenem Aetzkali entstehen aus Indigo Anthranil- 
und Salicylsäure und (beim Destilliren) Anilin; Isatin geht 
schon beim Destilliren mit starker Kalilauge in Anilin über, 
wobei Wasserstoff frei wird; die Einwirkung von concentrirter 
Salpetersäure auf Indigo in der Wärme führt zur Bildung 
von Nitrosalicyl- (Indigo-, Mw?7-)Säure; bei trockener Destil 
lation von hydrindinsaurem Silber entsteht Bittermandelöl 
(Knop) u. s. w. 
Stickstoffhaltige Substanzen thierischer Organismen. 
281. Gewöhnlich unterscheidet mau und belegt mit ver 
schiedenen Namen verschiedene Proteinverbindungen, die nach 
Zusammensetzung fast übereinstimmen und in ihren Eigen 
schaften einander sehr ähnlich sind. Solche sind: Fiweissstoff 
oder Albumin, welches sich im Eiweiss, in der Lymphe des 
Blutes, in verschiedenen anderen animalischen Flüssigkeiten, 
in Pflanzensäften u. a. findet ; Faserstoff oder Fibrin, ebenfalls 
im Blute und auch in kleinerer Menge in Pflanzen anzutreffen; 
Syntonin oder Muskelfibrin; Käsestoff‘ oder Casein oder (aus 
Pflanzen) Legumin; Globulin, in der Krystalllinse des Auges;
	        
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