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1. Metallorganische Verbindungen uni- und bivalenter Metalle. 649’
Substanz (43°) übersteigt und darum muss die Zinkmethylbe
reitung in hermetisch verschlossenen Gefässen ausgeführt wer
den. Dem Aeussern nach scheint hier die Reaction eine Ad
dition zu sein:
Die sich bildenden weissen krystalliuiscben Körper sind
eigentlich Zinkmonoäthyljodür [(C 2 H5)Zn"|J oder Zinkmonome-
thyljodür. Beim Erwärmen geben diese Körper Jodzink und
Zinkäthyl oder Zinkmethyl:
Aus den mercurorganischen Verbindungen scheidet Zink
beim Erwärmen das Quecksilber aus, welches das Zink amal-
gamirt und durch einen andern Theil dieses letztem vertreten
wird.
Metallorganische Zinkverbindungen sind schwere, farblose
Flüssigkeiten, welche um so weniger flüchtig, je complicirter die
im Molecül enthaltenen Alkoholradicale sind: Zinkmethyl siedet
bei 46°, Zinkäthyl*) bei 118°, Zinkamyl bei 220°. Sie alle
sind von characteristischem Geruch; besonders stark, unange
nehm und durchdringend ist der Geruch von Zinkmethyl, des
sen Dämpfe jedoch keine giftige Wirkung zeigen. Zinkmethyl
und Zinkäthyl entzünden sich an der Luft und brennen mit
der characteristischen Zinkflamme, w r obei sie, wenn der Luft
zug stark genug ist, Zinkoxyd als dichten weissen Nebel ab
scheiden. Ist der Luftzutritt ungenügend, so kann das Bren
nen von einem Ab scheiden von fein zertheiltem metallischem
Zink begleitet sein. Zinkamyl dampft an der Luft, ohne sich
zu entzünden, entflammt sich jedoch in Sauerstoff. Mit Wasser
zersetzen sich alle diese Stoffe augenblicklich gemäss der
Gleichung:
Mit Hydratverbindungen, z. B. mit Alkoholen, geben sie
im Allgemeinen die Reaction:
*) Cadmiumäthyl, welches ebenso wie Zinkäthyl gewonnen wird und
diesem sehr gleicht, jedoch noch wenig bekannt ist, siedet über ISO**
(W anklyn).
R'J + Zn = R'Zn"J .
2(CH 3 ZnJ) = (CH 3 ) 2 Zn + ZnJ 2 .
R'iZn + 2H 2 0 = 2RH + ^}o 2 .